: Klage gegen „Start“
■ Leiharbeitsfirmen gegen Zuschüsse
Berlin (dpa) – Die kommerziellen Zeitarbeitsunternehmen sehen in dem gemeinnützigen Arbeitnehmerüberlassungsmodell „Start“ unlautere Konkurrenz. Der Geschäftsführer des größten deutschen Zeitarbeitsunternehmens „Adia“, Jürgen Uhlemann, kündigte gestern eine Klage gegen die an „Start“ geleisteten Subventionen an. Uhlemann kritisierte die finanzielle Förderung der unter anderem von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und Kommunen mitbetriebenen „Start“-Agenturen, von denen in Nordrhein-Westfalen nächste Woche 22 ihre Arbeit aufnehmen sollen. Allein der Bund stelle dafür bis 1996 rund 57 Millionen Mark zur Verfügung. Bei „Start“ gehört etwa die Hälfte der Leiharbeitnehmer zu den schwer Vermittelbaren.
Die 2.000 privaten nichtsubventionierten Zeitarbeitsfirmen hätten in den vergangenen fünf Jahren rund 1,2 Millionen Mitarbeiter beschäftigt, sagte Uhlemann. Die Hälfte der Mitarbeiter sei zuvor arbeitslos gewesen. Ein Drittel von ihnen habe über die Zeitarbeit wieder eine feste Anstellung gefunden. Damit hätten über diese Firmen 180.000 Menschen feste Arbeitsplätze gefunden. Laut Statistik ist bei den kommerziellen Zeitarbeitsfirmen aber nur etwa jeder zehnte langzeitarbeitslos gewesen. BD
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