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Archiv-Artikel

Kitas in den Stadtstaaten

Hamburg garantiert seit Beginn des Jahres gesetzlich allen Kindern berufstätiger Eltern einen Betreuungsplatz. Dieser umfasst einen täglichen Betreuungsanspruch von Kindern im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt von 5 Stunden. Gleichzeitig verlieren laut einer Studie der SPD dieses Jahr über 2.000 Kinder arbeitsloser Eltern ihren Kitaplatz, weil die Weiterbewilligung für die Kita-Gutscheine von der Stadt nicht genehmigt wird.CDU-Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram hat den Kita-Etat 2005 auf 341 Millionen Euro festgelegt und unter der Maßgabe, dass 3.000 zusätzliche Kinder betreut werden, die Standards abgesenkt. Die insgesamt 813 Hamburger Kitas haben in der Summe rund 500 bis 600 Vollzeitstellen weniger, als ihnen nach den Standards von 2004 zustanden.

In Bremen müssen die Kindertagesheime angesichts klammer öffentlicher Kassen ab 2006 knapp 5 Millionen Euro sparen, im Jahr 2007 fehlen 5,5 Millionen. Mit einer Erhöhung der Beiträge ist zu rechnen: 77 Millionen gibt Bremen für seine Kitas aus, elf Millionen werden über Beiträge eingenommen. Die Beitragserhöhung träfe vor allem die Besserverdienenden, denn 60 Prozent der Eltern zahlen nur den Mindestbeitrag und vom Prinzip einkommensabhängiger Beiträge will niemand abrücken. Seit langem fordern die Bremer Kitas die qualifizierte Zweitkraft als Reaktion unter anderem auf die katastrophalen Pisa-Ergebnissen Bremens. Sozialsenatorin Röpke (SPD) hatte diesbezüglich ins Auge gefasst, Langzeitarbeitslose zu ,Sozialassistenten‘ ausbilden zu lassen – was auf große Kritik stieß. taz