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Archiv-Artikel

Kita-Aufbewahrung

betr.: „Sprechen ist wichtiger als dichten“, Kommentar von Christian Füller, taz vom 4. 6. 04

Und warum nicht gleich den Doktortitel als Zugangsvoraussetzung zum Dienst an den Kindern? Vielleicht sollten sich die Kritiker der ErzieherInnen erst mal anschauen, wie denn die Ausbildung an den Fachschulen gestaltet ist, was die künftigen Kita-Tanten und (wenigen) -onkel da alles lernen?

Möglicherweise liegt das Problem nicht so sehr im fehlenden Hochschulabschluss der Erzieherinnen, sondern zum Beispiel in der Tatsache, dass sie riesige Gruppen zu betreuen haben oder darin, dass bei Urlaub oder Krankheit nur einer KollegIn der Notstand ausbricht, weil dann auch noch deren Kinder auf die anderen Gruppen verteilt werden müssen. Und dann schauen wir uns vielleicht noch an, was die Kinder so aus ihren Elternhäusern mitbringen. Und dann schaue ich auf meine Tochter, Mitte 20 und Erzieherin, die Kinder liebt (und selbst eins hat), die voller Elan und Fantasie, mit immer neuen Ideen für „ihre“ Kinder ihre befristete Stelle ausgefüllt hat und der beim Abschied KollegInnen, Kinder und Eltern „hinterherweinten“, weil halt kein Geld da ist. Sollte das Problem unzureichender Bildungsangebote in Kitas darin liegen, dass meine Tochter keinen Hochschulabschluss hat? GUDRUN FISCHER, Sarajevo, Berlin