Kinderintensiv-Station betroffen: Wieder Keime in Bremer Klinik
Auf der Kinderintensiv-Station des Klinikums Bremen-Mitte sind wieder antibiotikaresistente Keime aufgetaucht. Bei einem zehn Wochen alten Jungen wurden sie nachgewiesen.
BREMEN taz | Im Klinikum Bremen-Mitte (KBM) sind in der Kinder-Intensiv-Station bei einem zehn Wochen alten Jungen antibiotikaresistente ESBL-bildende Klebsiellen gefunden worden. Das teilte der Klinikverbund „Gesundheit Nord“ am Dienstag Abend mit. Das Kind sei isoliert worden, Anzeichen einer Infektion seien nicht zu erkennen.
Auch sei unklar, ob es sich um denselben Stamm handle, der auf der Frühchenintensiv-Station des KBM seit 2011 bei 25 Frühchen gefunden wurde und zum Tod von mindestens drei von ihnen geführt hat. Nach dem Fund vom Dienstag wurden das Gesundheitsamt und das Robert-Koch-Institut eingeschaltet.
Die Keime sind im Rahmen einer Routineuntersuchung gefunden worden. Der Junge sei als Frühchen im Krankenhaus Links-der-Weser zur Welt gekommen und wurde dort wegen eines Leistenbruchs operiert. Anschließend wurde er auf der Kinderintensivstation des KBM betreut. Im Klinikum Links-der-Weser, sowie bei einem Abstrich bei der Aufnahme ins KBM seien die Keime nicht festgestellt worden.
Woher die Erreger stammten, war zunächst unklar. Alle Mitarbeiter seien in den vergangenen Monaten intensiv kontrolliert worden, sagte ein Klinikumssprecher. Es sei auch möglich, dass die Bakterien durch die Eltern oder andere Personen ins Krankenhaus gelangten. Das Kind sei von den Bakterien "nur besiedelt, aber nicht infiziert" worden, sagte der Sprecher. Es gehe ihm gut und es solle in den kommenden Tagen entlassen werden.
Wegen des Keimbefalls sind am KBM bereits die Frühchen-Station und die Geburtshilfe geschlossen worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Haftbefehl gegen Netanjahu
Sollte die deutsche Polizei Netanjahu verhaften?
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Deutscher Arbeitsmarkt
Zuwanderung ist unausweichlich
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Sourani über das Recht der Palästinenser
„Die deutsche Position ist so hässlich und schockierend“