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Kinderhändler in Bangkok verhaftet

■ Berliner soll Touristen Prostituierte verschafft haben

Bangkok/Berlin (dpa/taz) – Die thailändische Polizei hat einen 57jährigen Berliner festgenommen, der deutsche Urlauber mit Kinderprostituierten versorgt haben soll. Der Deutsche sei gemeinsam mit einem thailändischen Komplizen im Touristenort Pattaya östlich von Bangkok in die Falle gegangen. „Wir glauben, daß er einer der größten Betreiber von Sextouren ist, die vor allem deutsche Kundschaft versorgen“, sagte ein Polizeisprecher gestern in der thailändischen Hauptstadt.

Bei der Festnahme sei auch die deutsche Polizei aktiv gewesen. Er sei festgenommen worden, als er einen neunjährigen Knaben in das Hotelzimmer eines Sextouristen geführt habe – der vermeintliche Sextourist war laut thailändischer Behörden aber ein deutscher Fahnder in Zivil.

Deutsche und thailändische Behörden versuchen seit längerem, Zuhältern von Kinderprostituierten das Handwerk zu legen – bislang vergeblich. Schätzungen zufolge werden Hunderttausende Jungen und Mädchen unter zwölf Jahren in Thailand und auf den Philippinen dazu gezwungen, sich zu prostituieren.

Die Zahl der jährlich nach Thailand reisenden Sextouristen wird auf 40.000 bis 60.000 geschätzt. Nach einer Befragung des Sozialwissenschaftlers Dieter Kleiber vergreifen sich etwa 1,2 Prozent von ihnen an Kindern. Nach Einschätzung des Kinderhilfswerks „Terre des hommes“ liegt die Dunkelziffer aber noch wesentlich höher.

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