Kinder fragen, die taz antwortet: Woher wissen die Babys im Bauch, wie sie sich drehen müssen?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Frieda, 4 Jahre alt.
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Vielleicht hast du schon mal den Satz „Das Baby liegt richtig herum“ gehört. Mit „richtig“ ist gemeint, dass das Baby mit dem Kopf nach unten im Bauch liegt. Denn die Geburt geht leichter, wenn der Kopf zuerst kommt. Er ist am größten. Wenn er schon durch ist, rutscht alles andere einfacher nach. Kinder können aber auch andersherum liegen. Mit dem Po nach unten oder quer im Bauch. Das ist in der Mitte der Schwangerschaft ganz oft so. Die meisten Babys drehen sich dann aber kurz vor der Geburt. Nur, woher wissen sie das?
Die Frage hat mir Professor Stefan Verlohren beantwortet. Er ist Direktor der Hamburger Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin. Puh. Pränatalmedizin ist ein schweres Wort. Es meint alles, was mit der Gesundheit der werdenden Mutter und ihrem Baby im Bauch zu tun hat.
Das Baby wächst in der Gebärmutter heran. Dieses Organ ist länglich wie eine Birne. „Woher die Babys wissen, dass sie sich drehen müssen, gehört noch zu den unerforschten Dingen. Wir wissen nicht, warum die meisten am Ende mit dem Kopf nach unten liegen“, sagt Professor Verlohren. Man wisse nur manchmal, warum es nicht klappt. Das kann an der Gebärmutter liegen. Wenn die herzförmig ist oder sich an ihr Knoten bilden, wird das Drehen schwerer.
Oder es liegt am Mutterkuchen. Der heißt so, weil sich das Kind im Bauch davon ernährt. Auch der kann den Weg versperren. Ganz selten liegt es auch am Kind. Aber oft weiß man einfach nicht, warum es sich nicht drehen will. Das sagt auch eine Hebamme. Weil das Drehen vor der Geburt aber wichtig ist, versuche man, das mit der Hand von außen zu machen. Das sollten jedoch nur Menschen tun, die wissen, wie das geht.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Manchmal klappt es nicht. Dann kann das Kind auch mit dem Po zuerst geboren werden. Das ist schwieriger, weil dann der größte Teil zum Schluss kommt. Erfahrene Hebammen und Ärzt:innen machen das aber nicht selten. Wenn das Kind quer liegt, gibt es eine andere Lösung. Die heißt „Kaiserschnitt“, weil das Kind mit einem Schnitt aus dem Bauch geholt wird.
Wieso die meisten Babys sich drehen, ist also immer noch ihr Geheimnis. Vieles rund um die Schwangerschaft und das Kinderkriegen wurden noch nicht enträtselt. Zum Beispiel kann bisher niemand erklären, warum der Körper einer Schwangeren weiß, wann die Geburt losgeht. Das sollte deine Neugier aber nicht bremsen. Es ist wie beim Puzzeln: Da suchst du ja auch die fehlenden Teile.
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