: „Kind in Hamburg“
Er zählt Hamburgs professionelle Märchenerzähler und Plätze zum Drachensteigenlassen ebenso auf wie Beratungsadressen bei Eßstörungen oder sexuellem Mißbrauch von Kindern: „Kind in Hamburg“, der erste Stadt- und Freizeitführer mit „Tips und Adressen für Eltern, Großeletern, Onkels, Tanten, Lehrer ...“.
Das Nachschlagewerk mit Anspruch auf Vollständigkeit (“nach monatelanger Recherche zusammengetragen“), ist von einem bekannten Frühstücksflockenhersteller und anderen Firmen gesponsort (die Werbung hält sich jedoch in erträglichen Grenzen), und beinhaltet über 1000 Freizeitanregungen - von „Unterwegs an der frischen Luft“ bis hin zu „Kindergeburtstage und -feste“, wo vom Equipment bis zum Karussellverleih nahezu alles aufgelistet ist, was die anspruchsvollen Kleinen zufriedenstellen könnte. Ein Baby-Special-Teil enthält Wissenswertes wie Windelwaschdienste, Babysitter oder Yoga-Kurse für Mutter und Kind.
Neben so lobenswerten Angaben wie Bezugsadressen für Holzspielzeug vergißt der Wegweiser allerdings nicht, frühzeitig den Prestigetrieb der Eltern zu wecken – in der Sparte Kleidung und Schuhe sind hauptsächlich Markenläden und edle Jünglingsausstatter aufgeführt. Die kleine Liste von Second Hand-Shops bildet dazu kaum ein Gegengewicht.
„Kind in Hamburg“ ist im Hamburger Verlag Companions erschienen, hat 232 Seiten und kostet 19,80 Mark. Florian Sievers
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
