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Kiel kündigt Leukämie-Studie an

Nach der neuerlichen Leukämie-Erkrankung eines Kindes aus den Elbmarschen nahe des Atomkraftwerks Krümmel hat das Kieler Umweltministerium gestern beschleunigte Ursachenforschung angekündigt. Die Leukämie-Fall-Kontrollstudie soll – in Abstimmung mit Niedersachsen – rückschauend die Kreise Herzogtum-Lauenburg, Stormarn, Harburg und Lüneburg umfassen. Schleswig-Holstein habe dafür in diesem Jahr 500.000 Mark bereitgestellt; für 1997 und 1998 seien 1,7 Millionen Mark vorgesehen. Die seit Jahren zwischen Bund, Niedersachsen und Kiel geplante Studie war bislang am Streit über das Forschungsdesign gescheitert. Notfalls will Kiel jetzt auf das Geld aus Bonn verzichten.

Unterdessen fordern die Grünen aus Niedersachsen die Stillegung Krümmels. Auch müsse es eine Beweislastumkehr geben: Die Betreiber müßten zweifelsfrei nachweisen, daß kein Zusammenhang zwischen dem AKW-Betrieb und den Leukämiefällen in der Elbmarsch bestehe. Seit 1989 sind dort acht Kinder und ein Jugendlicher an Blutkrebs erkrankt. hh

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