piwik no script img

Kewenig – Bernd KoberlingDer sanfte alte Wilde

Einst Neuer Wilder, jetzt Alter Meister: Bernd Koberling, „The Eleven No. 3“, 2013, Öl auf Leinwand, 40 x 53 cm Foto: © Bernd Koberling, courtesy KEWENIG and the artist

Dass Bernd Koberling über Dekaden auch figürlich malte, lässt sich in den weiten Räumen von Kewenig nur noch erahnen. Was er dort auf großen Leinwänden, Holz und Aluminiumflächen ausbreitet, ist gänzlich in der Abstraktion angelangt. Dünne Aquarell- oder Ölauftragungen überblendet er Schicht um Schicht und Klecks um Klecks zu nervenbahnartigen Mustern, in denen sich das Schöne an den mäandernden Farbübergängen und an den Rändern wieder hervorgekratzter Flächen abspielt. Manche dieser Bilder spiegeln noch entfernt die Landschaften Islands wider, wo Koberling schon seit Jahrzehnten ein Atelier hat, nehmen das Braungrau des dortigen Vulkangesteins oder das Lila arktischer Blumen auf. Man zählte Bernd Köberling vor dreißig Jahren zu den Neuen Wilden, als er mit dickklumpiger Acrylfarbe etwa dunkel-expressiv Industriearbeiter und Tiere gegenüberstellte. Doch schon damals galt er als Sanfter unter den Wilden. Jetzt lasiert der nunmehr 80-Jährige mit Ölfarbe sachte seine Malgründe wie die Alten Meister. (soj)

Bis 26. 1., Di.–Sa. 11–18Uhr, Brüderstr. 10

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen