■ Kennen Sie Kino?: „Bitte keine Ost-West-Themen!“
Susanne, 15 Jahre, Tatjana, 15 Jahre, Schülerinnen
Wenn uns die Filmwerbung in Zeitungen oder im Fernsehen gefällt, gehen wir ins Kino. Meistens alle zwei Wochen. Deutsche Filme sehen wir uns nicht an. Die sind meistens so trocken und öde. Da gehen wir lieber in „Demolition Man“ mit Sylvester Stallone. Der Typ hat's irgendwie. Deutsche Filme sollte man mehr fördern. Vielleicht sind sie dann nicht mehr so langweilig.
Theo Wesselbaum, 50Jahre, Angestellter
Ich lasse mich durch Filmbesprechungen inspirieren, ins Kino zu gehen. „Schtonk“ war der letzte deutsche Film, den ich gesehen habe. Der hat mir richtig gefallen. Das Thema war sehr interessant und gut dargestellt. Die Filmförderung muß verstärkt werden. Sie darf aber nicht am Markt vorbeigehen. Es sollte mehr Komödien geben, nicht nur künstlerisch wertvolle Filme, die am Publikumsgeschmack vorbeigehen.
Annette Read, 38Jahre, Musikerin
Ich habe kaum Zeit, ins Kino zu gehen. Aber wenn ich mir mal einen Film ansehe, verlasse ich mich oft auf Tips meiner Freunde. In der letzten Zeit habe ich mir keinen deutschen Film angesehen. Vielleicht, weil meine Freunde sie mir nicht empfehlen. Deutsche Filme sind nüchtern und fantasielos. Ich bin für Filmförderung. Aber ob mehr Geld die Qualität verbessert, kann ich nicht einschätzen.
Helge Behnke, 23Jahre, Student
Ich gehe nur alle zwei Wochen ins Kino. Wenn mir eine Filmbesprechung gefällt oder wenn Freunde mir Tips geben, dann sehe ich mir den Film an. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen deutschen Film gesehen habe. Meistens locken mich technische Tricks ins Kino. Doch die gibt's in deutschen Filmen nicht. Außerdem kommen die sowieso nach zwei Jahren ins Fernsehen.
Maximilian Reiser, 25Jahre, Schauspieler
Empfehlungen von Freunden oder Schauspielern, die mir gefallen, bringen mich ins Kino. An deutschen Filmen nervt, daß sie immer versuchen, Hollywood zu kopieren. Deutsche Regisseure können keine Geschichten erzählen. Bei der Filmförderung müßte man viel mehr Einfluß auf die Qualität nehmen. Man darf nicht nur Geld ausgeben, um möglichst viele schlechte Filme zu drehen.
Annette von Keudell, 27Jahre, Studentin
Mich animieren gute Filmbesprechungen oder Tips von Freunden, ins Kino zu gehen. „Schtonk“ fand ich furchtbar. Viel zu amerikanisch. Davon müssen die Deutschen die Finger lassen. Deutsche Filme sollten an den eigenen Wurzeln bleiben. Aber bitte keine Ost- West-Themen mehr. Auch Filme über Nazis und Fremdenhaß habe ich über. Besser wären gut erzählte Alltagsgeschichten.
Umfrage: Olaf Bünger
Fotos: Connie Grosch
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