ERDBEBEN : Keine Zunahme seit 1900
WASHINGTON | Weltweit betrachtet ist das Risiko schwerer Erdbeben heute nicht größer als in vergangenen Jahrzehnten. Zu diesem Schluss kommen US-Forscher nach einer Analyse aller starken Erdbeben seit 1900. Ihre Untersuchung widerspreche der zuvor von einigen Experten geäußerten Befürchtung, die Rate schwerer Beben nehme zu, schreiben die Wissenschaftler in den Proceedings der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Peter Shearer und Philip Stark von der University of California hatten sich aus den Archiven alle Erdbeben ab Stärke 7,0 herausgesucht, die es zwischen 1900 und 2011 gegeben hatte. Sie prüften dann mit verschiedenen statistischen Verfahren, ob die Verteilung einem zufälligen Muster entspricht. Die Auswertung ergab, dass – global betrachtet – das Auftreten schwerer Erdbeben ab einer Stärke von 8,0 einer Zufallsverteilung entspricht. Seit 2004 habe es zwar mehrere Starkbeben gegeben, zu einer ähnlichen Häufung sei es aber auch im Zeitraum von 1950 bis 1965 gekommen. Problematisch bei der Analyse sei, dass die Rate schwerer Beben insgesamt sehr gering ist. Seit 1900 gab es nur 16 Erdbeben mit einer Stärke von 8,5 oder darüber. (dpa)