: Keine Schnellbahn durch die Heide
Fahrgastverband lehnt die Y-Bahntrasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover strikt ab
Der Fahrgastverband Pro Bahn lehnt die geplante Y-Bahntrasse von Hannover nach Bremen und Hamburg ab. Um den stark wachsenden Güterverkehr von und zu den Häfen zu bewältigen, sei es sinnvoller, vorhandene Strecken auszubauen, teilte der Verband am Montag mit.
Die Pläne für die Y-Trasse, die Züge mit bis zu 300 Stundenkilometern befahren sollen, stammten aus einer „Zeit der überzogenen Hochgeschwindigkeitsplanungen“. Eine Verkürzung der Reisezeiten von Hamburg und Bremen nach Süden sei notwendig. Neue Trassen nützten aber nichts, wenn die Züge an Knotenpunkten oder auf anderen Strecken im Stau stecken blieben.
Auch Anwohner in den Kreisen Soltau-Fallingbostel und Rotenburg protestieren gegen die Y-Trasse. „Wenn doch gebaut und die Region belastet wird, dann wollen wir aber auch einen ICE-Bahnhof“, forderte die Bürgermeisterin von Walsrode, Silke Lorenz (parteilos). Der Halt könne ein Gewinn für den Heide-Tourismus sein. Grundsätzlich seien die Gemeinden aber wegen des Lärms und der Durchschneidung von Orten und Landschaften gegen den Bau.
Im niedersächsischen Landtag hatten sich in der vergangenen Woche sowohl SPD als auch CDU für eine schnelle Realisierung der Neubaustrecke entlang der Autobahn 7 ausgesprochen. Die Hamburger Bürgerschaft hatte sich voriges Jahr einmütig hinter die Planung gestellt. Die Deutsche Bahn hofft auf eine Fertigstellung der Trasse bis 2015. TAZ/DPA