: „Keine Kollektivschuld“ wegen NS-Verbrechen
Der jüdische Religionsphilosoph und Schrifsteller Shalom Ben -Chorin (Jerusalem) wandte sich gestern bei der Eröffnung der „Woche der Brüderlichkeit“ nachdrücklich gegen die Vorstellung einer Kollektivschuld. Doch gebe es eine „Kollektivverantwortung“, der sich die junge Generation stellen müsse, um eine Wiederholung von Auschwitz zu verhindern. Nach der „Drachensaat eines kirchlichen Antijudaismus, die in den nationalsozialistischen Rassenhaß aufgegangen“ sei, habe es in diesem Jahrhundert „die große Zäsur“ gegeben. Nachdem sich der „Rauch über den ausgebombten deutschen Städten und den Wohnungen des Todes von Auschwitz bis Treblinka“ gehoben hatte, habe der Dialog zwischen Christen und Juden begonnen „in einer Weite und Tiefe wie nie zuvor“. Er sei jedoch teuer mit dem Blut von sechs Millionen jüdischen Opfern erkauft worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen