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Keine Besserung in Sicht

■ In Bremen 18 Prozent mehr Arbeitslose als im September 1992

Die gesamtwirtschaftliche Talfahrt hinterläßt auf dem Arbeitsmarkt in Niedersachsen und Bremen immer deutlichere Spuren. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im September in beiden Bundesländern lediglich um ein Prozent ab, teilte gestern das Landesarbeitsamt mit. Im Vergleich zum September 1992 stieg die Arbeitslosigkeit in Niedersachsen sogar um 28 Prozent und in Bremen um 18 Prozent an. Im vergangenen Monat waren in Niedersachsen rund 309.100 Menschen und in Bremen 37.410 Menschen ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote lag mit 9,8 Prozent in Niedersachsen und 12,6 Prozent in Bremen in beiden Bundesländern um 0,1 Prozentpunkte unter den Werten des Vormonats.

Eine Verbesserung der Arbeitsmarktsituation ist nach Einschätzung des Landesarbeitsamtes nicht in Sicht. Zum Jahreswechsel könne die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen und Bremen sogar bei 400.000 liegen. Vergleichbare Werte seien letztmals während der Rezession in der Mitte der 80er Jahre erreicht worden.

Die Zahl der KurzarbeiterInnen übertraf bei einem Anstieg von 2.000 auf rund 5.000 im September 1993 den Vorjahreswert um fast 65 Prozent. Um annährend 61 Prozent sank in Bremen die Zahl der Beschäftigten in ABM-Maßnahmen im Vergleich zum September 1992. Im September 1993 waren nur noch 1.200 Arbeitnehmer in ABM-Stellen beschäftigt.

Eine Entlastung von „übermäßigen Steuern“ haben derweil die Unternehmerverbände gefordert. dpa

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