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„Keine Befugnisse, aber großer Einfluß?“

„War es ein Kaffeekränzchen auf hohem Niveau oder der Beginn einer UNO- Frauenpolitik?“, fragten sich BeobachterInnen am Ende der zweitägigen Konferenz in Genf. 50 First Ladies waren angerauscht, darunter Königinnen und Präsidentengattinen, aber keine einzige Staatschefin. Auf Einladung der UNO befaßten sich die Frauen mit dem Elend ihrer bäuerlichen Geschlechtsgenossinnen. Am Mittwoch verlas Schauspielerin Audrey Hepburn (Foto) dann eine Abschlußerklärung. Wir wollen, so verspricht die „Genfer Deklaration“, die Frauen in den Entwicklungsländern unterstützen. An die Adresse ihrer Gatten appellierten die First Ladies, Entwicklungsprogramme gezielt auf die rund 550 Millionen bedürftigen Landarbeiterinnen zuzuschneiden. Denn „heute ist es nicht länger nötig, daß Frauen arm, machtlos und ständig schwanger sind“, erklärte Marike de Klerk, Gattin des südafrikanischen Präsidenten. Das Treffen war vom UNO-Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung ausgerichtet worden, der dafür ein halbe Million Dollar hinblätterte. Die Türkin Semra Özal rechtfertigte die Kosten: Zwar hätten sie keine direkten Befugnisse, aber ihr Einfluß auf die Entscheidungen ihrer Männer sei groß. Umgekehrt scheint das anders zu sein, denn die Gatten der wenigen Regierungschefinnen dieser Welt kamen erst gar nicht zu der Konferenz. Foto: Reuter, Text: ap/taz

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