: Keine Aids-Gefahr
■ Unsicherer HIV-Test nicht in Bremen verwandt
Der umstrittene Aids-Test der US-Firma Abbott ist in den Bremer Krankenhäusern nicht eingesetzt worden. Deshalb gebe es „nach derzeitigem Erkenntnisstand“ auch keine Gefahr für eine HIV-Infektion durch Blutkonserven. Das hat Gesundheitssenatorin Tine Wischer gestern mitgeteilt. Sie empfiehlt lediglich Personen, die sich zwischen dem 1.7.1995 und dem 31.3.1996 einem HIV-Test unterzogen haben, bei ihrem Hausarzt oder der Beratungsstelle, die den Test durchgeführt haben, zu klären, ob womöglich ein Abott-Test verwendet wurde. In diesem Fall sollte die Untersuchung sicherheitshalber wiederholt werden.
Auch in Niedersachsen gebe es kein Risiko für die Bevölkerung, erklärte das Sozialministerium in Hannover gestern. Allerdings sei der fehlerhafte Test in rund 40 Arztpraxen, Labors und Krankenhäusern verwendet worden. Betroffen seien „einige tausend Menschen“, sagte Ministeriumssprecherin Andrea Weinert. Diese sollten einen erneuten Test vornehmen lassen.
taz/dpa
Der Test hatte in vier Fällen in anderen europäischen Ländern zu Fehldiagnosen geführt.
Die großen Blutspende-Einrichtungen des Landes wie das Deutsche Rote Kreuz in Springe und die Medizinischen Hochschulen in Hannover Göttingen haben den Test „IMX HIV-1/HIV-2 3rd Generation Plus“ laut Weinert nicht eingesetzt. Daher gehe von niedersächsischen Blutkonserven keine Gefahr aus. Der Test sei auch in den niedersächsischen Gesundheitsämtern nicht zum Einsatz gekommen. Deshalb müßten Menschen, die sich dort einem HIV-Test unterzogen haben, keine erneute Untersuchung vornehmen lassen. taz/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen