: Kein unansehnlicher Fußball
betr.: Osterfußball der Zurückkommer, taz vom 13.4.04
Ich habe leider erst heute Ihren Bericht über das Regionalligaspiel zwischen Rot-Weiß Essen und dem Wuppertaler SV vom 13. April gelesen. Ich war geschockt, wie voreingenommen und überaus subjektiv dieser Artikel geschrieben wurde. An Verein, Spielern und Fans wird kein gutes Haar gelassen. Sie scheinen wohl immer noch an alten Stereotypen vergangener Jahre festzuhalten, sodass ich mich frage, was sie dann bei der TAZ zu suchen haben. Ich möchte nun zu ein, zwei Punkten Ihres Artikels Stellung nehmen:
Essen soll dafür bekannt sein, unansehnlichen Fußball zu spielen? Der Vorwurf ist nur bedingt berechtigt. Klar fehlte es bei RWE lange Jahre an spielerischen Potenzial. Wenn man sich aber in den fußballerisch unattraktiven Gefilden der Amateurliga gegen Abwehrmauerbollwerke wie Neumünster oder zig Bundesligareserven durchsetzen muss, kommt es eben nicht zu wirklich ansehnlichen Spielszenen. [...]
Desweiteren möchte ich auf ihren Vorwurf gegenüber den Essener Fans eingehen. Wie können Sie die RWE-Fans als einen niveaulosen Haufen darstellen, der nur auf Randale aus ist und primitive Gesänge von sich gibt, und dabei das beispiellose peinliche Verhalten der WSV-Fans aussen vor lassen ? [...]
Selbstverständlich sind die RWE-Fans keine Engel, das wissen Sie so gut wie ich. Die überaus positive Entwicklung der Fanszene an der Hafenstrasse scheint Ihnen vollends entgangen zu sein. Es gab keinerlei gewaltätige Eskalationen von Seiten der Essener, ganz im Gegenteil, es wurde auf primitive Spruchbänder verzichtet und eine aufwendige Choreographie organisiert. Und dass neben zwei, meiner Meinung stupiden Gesängen, auch dutzende von anderen Gesängen und Anfeuerungen aus der Nordtribüne zu hören waren, scheint Ihnen auch vollkommen entgangen zu sein! Ihr Artikel liest sich mehr wie ein Hetzpamphlet, vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen, einseitig und subjektiv. GREGOR EILING, KÖLN