Videoüberwachung auf der Meile : Kein Problem
Wer zwischen Bahnhof und Breitenweg abends und nachts unterwegs ist, wird ab heute beobachtet. Es geht nicht mehr darum, dass Filmaufnahmen gemacht werden, die im Falle von Straftaten angeguckt und ansonsten regelmäßig unbesehen vernichtet werden.
Kommentar von Eiken Bruhn
Neu ist, dass jemand vor dem Monitor sitzt und zuguckt. Nicht nur dabei, wie man andere beklaut oder verprügelt, sondern auch bei allem anderen. Und es werden Wohnungen im Blickfeld sein, auch wenn sich über diese im Normalfall ein grauer Balken legt. Wo ist das Problem?
Diese Frage werden die meisten Menschen stellen. Umfragen zeigen immer wieder, dass es den wenigsten etwas ausmacht gefilmt zu werden. Sei es für das Fernsehen oder die Polizei. Wer seine Hobbies auf Internet-Seiten veröffentlicht oder täglich bloggt, was ihm so durch den Kopf geht, hat keine Probleme damit, wenn ihm jemand dabei zusieht, wie er sich die Dönersoße aus dem Gesicht wischt. Dem oder der reicht auch ein grauer Balken, um sich in den eigenen vier Wänden noch wohl zu fühlen, wenn draußen die Kamera rotiert. Wer anders tickt und Überwachung nicht normal oder notwendig findet, hat immer noch die Möglichkeit, sich juristisch zu wehren, wie das Hamburger Beispiel gezeigt hat.