: Kein Friede für Kurden
Mit einer Demonstration über den Kudamm machten am Samstag rund 300 Kurden darauf aufmerksam, daß der am gleichen Tag in Kraft getretene Waffenstillstand zwischen Iran und Irak für ihre Landsleute keinen Frieden bringt. Wie mehrfach von Rednern aus dem kurdischen Irak betont wurde, hat die irakische Armee vielmehr die Gelegenheit genutzt, um mit starken Truppenverbänden und erneutem Einsatz von Giftgas die kurdische Zivilbevölkerung anzugreifen. Die Kurden fürchten nicht zu Unrecht, daß ihre Landsleute zu den eigentlichen Verlierern des Golfkrieges werden könnten. Sie fordern, daß die UNO zumindest auch in die kurdischen Gebiete Beobachter entsendet und das Internationale Rote Kreuz die durch Giftgaseinsätze betroffene Bevölkerung medizinisch betreut. Kürzlich hatte Medico International berichtet, daß Flüchtlingen, denen der Übertritt über die türkische Grenze gelungen war, vom dortigen Roten Kreuz jede Hilfe verweigert werde.
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