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Archiv-Artikel

„Kein Ergebnis ändert was“

„Einheitszug“ für „Klassen- statt Wahlkampf“

Von HB
Stefan Eggerdinger, 58

■ ist kaufmännischer Angestellter und Organisator des Einheitszuges.

taz: Sie agitieren heute vor Mercedes. Ist die Kombination von Produktionsverlagerung und FDP-Sieg ein guter Nährboden für Ihre Botschaften?

Stefan Eggerdinger: Bestimmt. Wobei man aber betonen muss, dass kein Wahlergebnis etwas an den Verhältnissen geändert hätte, gegen die wir protestieren: die kapitalistische Krise, die die Menschen ins Elend der nicht mehr endenden Erwerbslosigkeit treiben wird.

Auch kein Erfolg der Linkspartei?

Wir suchen die Lösung nicht im Parlamentarismus. Wir mobilisieren für eine starke und kämpferische Arbeiter-, Gewerkschafts- und Jugendbewegung.

Sie protestieren auch gegen Militärpräsenz in Arbeitsämtern, gegen Auslands- und Inlandseinsätze der Bundeswehr. Warum tun Sie das ausgerechnet mit einem Zug, der aus alten Armeelastern besteht?

Das sieht vielleicht widersprüchlich aus, aber wir haben nichts gegen eine straff organisierte Kraft der Arbeiterschaft. Konkret sieht man auf unseren Wagen einen Stier mit Frau Merkel, die Agenten des Gewaltenapparates und die Fahnen der Arbeiterschaft.

Sie thematisieren auch Militäreinsätze gegen Streiks. So etwas gab es in Deutschland zuletzt vor 76 Jahren, oder?

Das wird bereits jetzt wieder geübt. Schon vor Monaten wurde bekannt, dass ein Jäger-Bataillon der Bundeswehr eine Auseinandersetzung mit Arbeitern im Blaumann simulierte.

Ihre Tour, die vor zwei Wochen in Wörth begann, soll bis Berlin führen. Wollten Sie da nicht bereits am Wahlabend sein?

Wir mussten uns juristisch gegen etliche Auflagen der Polizei und der Ordnungsbehörden durchsetzen. Aber am Donnerstag wollen wir vor dem Reichstag sein. Interview: HB

Kundgebung vor Tor 7: 13 bis 15 Uhr