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Kein Ausverkauf

■ „Wir verkaufen keine einzige Kirche“

„Weder in Hamburg noch in Schleswig-Holstein werden Kirchen verkauft.“ Unmißverständlich wies der Hamburger Pressepastor Karl-Günther Petters Meldungen zurück, wonach der Verkauf von Gotteshäusern zur Sanierung der Kirchenfinanzen in Nordelbien kein Tabu mehr sei. „Es existieren nicht einmal Pläne in dieser Richtung“, sagte Petters gestern. Etwas anderes sei es, Überlegungen zur besseren Nutzung und Auslastung von Kirchenräumen anzustellen. Petters: „Der Versuch, die Kirchengebäude selbst mit mehr Leben zu füllen, ist das genaue Gegenteil von Ausverkauf.“

Spektakulärer Modell-Fall von Neugestaltung ist die Apostelkirche in Eimsbüttel: 1977 völlig niedergebrannt, wurde sie als „Kommunikations-Kirche“ mit eingezogener Zwischendecke wiedererrichtet (Einweihung: Ostern 1982). Oben befindet sich der Kirchenraum, unten ein Forum mit Mehrzweckräumen, Büros und Cafeteria. Die Harburger St. Johannis-Kirche wurde zugunsten neuer Gemeinderäume mit Zwischenwänden verkleinert, auf 550 statt vormals 850 Plätze. Die Gemeinde hätte den Schnitt gern noch radikaler gemacht, doch das Nordelbische Kirchenamt hatte Bedenken in Sachen Denkmalspflege.

Es geht aber auch anders. Die Gnadenkirche in St. Pauli zum Beispiel, mittlerweile als „Hamburger Kunstkirche“ etabliert, öffnet ihre Türen nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für Ausstellungen, Matineen und Projekte.epd

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