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Archiv-Artikel

Katastrophale Ereignisse

betr.: „Schwere Schäden in Griechenland“, taz vom 30. 8.07

Die jährlichen Waldbrände rund ums Mittelmeer sind für die Betroffenen wie die Natur absolut katastrophale Ereignisse. Dabei wird die Langzeitwirkung auf Ökonomie und Ökologie häufig vergessen. Im ökologischen Wirkungsgeflecht sind neben Fauna und Flora der Boden, der Wasserhaushalt und das Klima betroffen. Die Erosion und Degradation der Böden wird beschleunigt, damit sinkt deren Wasserspeicherfähigkeit und es kommt zu schnellem Abfluss und temporären Hochwasserereignissen. Insgesamt nimmt der Niederschlag aber ab.

Wie der Mensch „schwitzt“ auch die Pflanze. Die auf der Blattoberfläche sich abspielende Verdunstung ist quasi ein Energieumwandlungsprozess. Dadurch wird die Umgebungstemperatur abgesenkt: Durch fehlende Verdunstung und der damit verbundenen Abkühlung der Luftschichten regnet es weniger. Denn warme Luft kann mehr Wasser halten als kühle – die relative Luftfeuchte. Durch Abholzen und Abbrennen ist ein Prozess angestoßen worden, der ganz wesentlich das Kleinklima bestimmt. Nicht nur das, deren Summe ergibt schließlich das Klimaregime schlechthin. Die Verwüstung Südeuropas hat längst begonnen und wird mit jedem Waldbrand weiter beschleunigt. ROLF BRÜNING, Berlin