■ Kassen sprechen von „dummem Zeug“: Kritik an Forderungen des Marbuger Bundes
Köln (AP) – Auf durchweg scharfe Ablehnung sind die Vorschläge der Ärztevereinigung Marburger Bund zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung gestoßen. Eine Krankenkasse, die nur noch Bedürftigen offenstehe, sei weder sozial akzeptabel noch ökonomisch verträglich, sagte AOK-Sprecher Udo Barske gestern. Der Vorsitzende des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen (VdaK), Herbert Rebscher, nannte die Forderungen „dummes Zeug“. Der gesundheitspolitische Sprecher der CSU, Wolfgang Zöller, sprach von einem „gravierenden Gedankenfehler“.
Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, bekräftigte unterdessen seine Forderung, gesetzlich sollten nur noch diejenigen versichert sein, die der Solidarität auch tatsächlich bedürften. „Das sind nicht – wie heute – 92 Prozent der Bevölkerung, sondern etwa 50 Prozent.“ Den anderen könne eine private Krankenversicherung wirtschaftlich zugemutet werden.
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