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Karrierechance Kommunistenvergrämung: Südkorea stellt DJs ein

Seit Nordkorea am letzten Mittwoch behauptet hat, einen selbst gebastelten Wasserstoffböller gezündet zu haben, herrscht wieder dicke Luft zwischen den verfeindeten, wenn nicht schon Bruder-, so doch oder immerhin Schwippschwagerstaaten. Das vergrätzte Südkorea kündigte jedenfalls umgehend Maßnahmen zur Bestrafung des notorisch verhaltensauffälligen Nachbarn an. Wie die Agentur AFP gestern berichtete, will der Süden unter anderem seine riesigen, grenznahen Lautsprecheranlagen wieder einschalten, die über ein Jahr lang geschwiegen hatten. Mit Propagandabotschaften, aber auch mit ausgesucht enervierendem Liedgut und hochnotpeinlichen An­moderationen sollen die Kommunisten jenseits der Grenze zermürbt werden. Deswegen hat die südkoreanische Regierung ihre Talent­scouts ausschwärmen lassen, die nun auf Dorffesten und Goldenen Hochzeiten, in Rockdiscos und Privatradios nach geeigneten Schallplattenunterhaltern suchen. Der Einsatz von Elmar Hörig (Radio Pegida) wurde unter Verweis auf die Genfer Konventionen aber ausgeschlossen.

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