Karlsruher SC gewonnen: Nürnberg verliert verdient

Der KSC holt gegen Nürnberg schon wieder drei Punkte. Endlich fängt man beim Aufsteiger an, an den Klassenerhalt zu glauben.

Auswärtserfolg: Sie haben sich das Feiern wirklich verdient. Bild: dpa

18. Spieltag

Hansa Rostock - Bayern München 1:2

Arminia Bielefeld - VfL Wolfsburg 0:1

Hamburger SV - Hannover 96 1:1

MSV Duisburg - Dortmund 3:3

Hertha BSC - Eintracht Frankfurt 0:3

Energie Cottbus - Leverkusen 2:3

Karlsruher SC - 1. FC Nürnberg 2:0

FC Schalke 04 - VfB Stuttgart

Werder Bremen - VfL Bochum

19. Spieltag

Fr.: Frankfurt - Bielefeld, Sa.: Stuttgart - Hertha, Wolfsburg - Duisburg, Hannover - Karlsruhe, Nürnberg - Rostock, Bochum - Cottbus, Leverkusen - HSV, So.: München - Bremen, Dortmund - Schalke

Toreerzieler

10 Tore: Luca Toni (Bayern München),

9 Tore: Miroslav Klose (Bayern München), Rafael van der Vaart (Hamburger SV), Diego (Werder Bremen)

Spiele Tore Punkte

1. Bayern München 18 33:9 39

2. Werder Bremen 17 42:24 36

3. Bayer Leverkusen 18 35:18 33

4. Hamburger SV 18 25:14 33

5. Karlsruher SC 18 21:21 31

6. FC Schalke 04 17 26:17 29

7. Hannover 96 18 28:29 28

8. Eintracht Frankfurt 18 22:23 26

9. VfB Stuttgart 17 24:25 25

10. VfL Wolfsburg 18 31:30 23

11. Borussia Dortmund 18 29:33 22

12. Hertha BSC 18 19:27 20

13. VfL Bochum 17 25:27 19

14. Arminia Bielefeld 18 19:39 18

15. Hansa Rostock 18 17:28 17

16. 1. FC Nürnberg 18 21:30 15

17. Energie Cottbus 18 19:30 15

18. MSV Duisburg 18 17:29 14

Verbalie des Spieltags

"Uns kriegen sie nicht so leicht raus aus der Bundesliga."

(Steffen Heidrich, Manager von Energie Cottbus, Kämpfer gegen Gegner und Schiedsrichter)

Hans Meyer fiel am Ende doch noch ein Bonmot ein. Von einer "Pyrrhus-Niederlage" sprach der Nürnberger Trainer und sah sich genötigt, sein Wortspiel zu erläutern. Verloren habe man, was schlimm, aber nicht unverdient sei. Und zu allem Unglück müsse man im nächsten Spiel auf den verletzten Peer Kluge und den gesperrten Andreas Wolf verzichten. Das nächste Spiel der Nürnberger ist gegen Hansa Rostock. Mit der Leistung von Samstag wird es gegen jeden Gegner schwer zu gewinnen.

Der FCN spielte anfangs viele lange Bälle auf Jan Koller, der in der Winterpause aus Monaco gekommen war und noch einer der besten Nürnberger war. Später wurde er dann überraschenderweise gar nicht mehr angespielt. Kollers Sturmpartner Angelos Charisteas fiel auf dem rechten Flügel nicht weiter auf, seine einzige Strafraumszene blieb gleichzeitig die größte Nürnberger Chance - in der 79. Minute.

Bis zur 1:0-Führung durch Christian Eichner (56.) schien der KSC dennoch ernsthaft besorgt, er könne nicht als Sieger vom Platz gehen. Maik Franz fiel zudem durch eine plumpe Schauspieleinlage auf, mit der er offenbar eine Rote Karte für Jan Koller schinden wollte. Warum eine solche Unsportlichkeit von den DFB-Repräsentanten in den allermeisten Fällen nicht durch eine Gelbe Karte geahndet wird, während zwei Allerweltsfouls oft drei Wochen Sperre nach sich ziehen, verstehe, wer will. Auch Thorsten Kinhöfer blieb jedenfalls untätig - was zumindest Karlsruhes Christian Eichner als ermutigendes Signal interpretiert haben muss. Die Gelb-Rote Karte für Andreas Wolf (57.) wäre vielleicht, die Gelbe für Dominik Reinhardt (69.) ganz sicher nicht gezogen worden, wenn Eichner es nicht darauf angelegt hätte. Dass der Außenverteidiger dennoch eine herausragende Partie bot, war jedoch spielentscheidender, weshalb Markus Miller später Zweifel an dessen Ernährungsgewohnheiten hegte. "Ich weiß auch nicht, was der Eichner vor dem Spiel gefressen hat."

Miller dürfte dabei vor allem die Szene in der 66. Minute verdächtig vorgekommen sein. Da schoss Eichner nach schönem Solo aus halblinker Position mit so viel Effet, dass der Ball unhaltbar für Keeper Jaromir Blazek im langen Eck landete. Auch das 2:0 durch Joshua Kennedy (74.) blieb nach dem Spiel Gesprächsthema. Schließlich hatte der Australier, der im Winter von Nürnberg nach Karlsruhe gewechselt war, sich eine Minute zuvor denkbar ungeschickt angestellt, als er frei auf das Tor zulief und kläglich an Keeper Blazek hängen blieb. "Ich habe zehn Sekunden gedacht, Scheiße, falsche Entscheidung", rekapitulierte der australische Nationalspieler nach dem Spiel.

Die Entscheidung, vor dem Tor in einen Ball zu grätschen, den Michael Mutzel völlig unbedrängt an die Grundlinie getrieben und danach scharf in die Mitte geschlagen hatte, war jedoch die richtige. Auf der anderen Seite stand das Abwehrverhalten von Javier Pinola gegen Mutzel stellvertretend für sein Team: Er lief so mit.

Markus Miller hatte nach dem Spiel hingegen alle Mühe zu vertuschen, dass auch er den Gegner erschreckend harmlos fand. Der Club hätte "eigentlich gute Spieler im Kader", und "bis zur Mitte der ersten Halbzeit" habe man auch noch "ziemlich viel Respekt" gehabt. Was die eigene Mannschaft angeht, die nach 18 Spieltagen schon 31 Punkte hat, verabschiedete sich Miller mit für Karlsruher Verhältnisse fast schon unverschämt selbstbewusster Prognose vom bisherigen Understatement. Er denke schon, "dass wir am Ende über 40 Punkte haben werden". 6 Punkte hat man jedenfalls schon mal aus den beiden Partien gegen Nürnberg. Und davon jeden einzelnen zu Recht.

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