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Kanzler Kohl spürt Wallungen

Bonn (ap/dpa) - Bundeskanzler Helmut Kohl rechnet damit, daß im kommenden Jahr Schluß mit den Streitereien in der Koalition ist. Er habe sich „über viele unnötige, törichte Diskussionen“ geärgert, die zu einem ungünstigen Bild der Regierung in der Öffentlichkeit beigetragen hätten, sagte der Kanzler am Mittwoch. „Leider Gottes ist so etwas immer wieder wie eine Wallung, die über uns kommt, zu beobachten“, meinte Kohl. Angesichts der in einer Koalitionsregierung nötigen Zeit der Entscheidungsfindung hätten diejenigen, die die Politik bekämpfen oder diffamieren wollten, „eine reiche Chance“. Gefragt, ob die Bonner Koalition noch als stabil eingestuft werden könne, wenn die FDP in Schleswig–Holstein eine Regierung mit der SPD bilde, erwiderte Kohl, er werde die Entscheidung der FDP in Ruhe abwarten und dann sein Urteil fällen. In der ihm eigenen Deutlichkeit machte der Kanzler klar, daß er über das Koalitionsgerangel keineswegs die eigentlichen Probleme der Republik aus dem Blick verloren hat und rief die Parteien zur Solidarität mit der gebeutelten Kohle– und Stahlindustrie auf.

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