■ Soundcheck: Kante / To Rococo Rot
Gehört: Kante/To Rococo Rot.Kante finden den richtigen Ton zum passenden Zeitpunkt. Dazu die richtige rhythmische Phasenverschiebung und die richtigen Worte. Stilsicher covert man Talk Talk, reichert die Stücke mit umfassender Zitatfülle an. In den spärlichen Gesangspassagen thematisiert Peter Thiessen die Suche nach Orten, das Gefühl, nie den erwünschten Platz gefunden zu haben. Dabei geben sich Kante live nicht mit der Pflege kultivierter Langeweile zufrieden. Fast scheint es, als hätten die Hamburger während der Tour mit Couch deren druckvolle Energie in den eigenen Kosmos integriert.
Eine weitere Variation aus dem Musikspektrum ohne schwitzende Solovirtuosen spielten am Sonntag im Westwerk To Rococo Rot. Leise pluckerten die selbstgebastelten Loops zu sauber strukturierten Schlagzeugpatterns aus den Boxen. Dazu zog ein sequenzerhaft gespielter Bass seine zurückhaltenden Schleifen. Trotz Sympathie für die Tonträger der Gruppe muß allerdings angemerkt werden, daß deren Bühnenpräsentation nicht unbedingt die aufregendste ist. Was natürlich ein Rockisten-Vorwurf bleibt. Sven Opitz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen