Kandidatur zur Bundestagswahl: Anke Domscheit-Berg will's wissen
Anke Domscheit-Berg will in Brandenburg auf den ersten Listenplatz der Piratenpartei zur Bundestagswahl. Im Oktober entscheidet sich, ob die Partei der Ex-Grünen die Kandidatur zutraut.
BERLIN dpa | Die Netzaktivistin Anke Domscheit-Berg will für die Piratenpartei in den Bundestag einziehen. Die 44-Jährige trug sich am Freitag in die Kandidatenliste des Landesverbands Brandenburg ein, für den Wunschlistenplatz 1.
Ob sie auch aufgestellt wird, entscheidet eine Parteiversammlung am 27. und 28. Oktober in Strausberg. Dort ist die im Landkreis Havelland geborene Politikerin zur Schule gegangen.
Domscheit-Berg will im Bundestag für eine transparente Regierungsarbeit und Verwaltung eintreten, Ziele, für die sie sich schon seit einigen Jahren in der Open-Government-Bewegung starkmacht. Daneben liege ihr eine stärkere Beteiligung von Bürgern bei politischen Prozessen am Herzen, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.
„Wenn Piraten etwas verändern wollen, dann mit dem Ziel, mehr Integrität in die Politik zu bringen“, sagte Domscheit-Berg. Der Weg dazu führe über Offenheit und mehr Transparenz. „Das will ich auch vorleben, ich will eine der transparentesten Abgeordneten werden“, sagte die Politikerin, die früher Mitglied bei den Grünen war und im Mai bei den Piraten eingetreten ist.
Für die Verwirklichung von konkreten Zielen wolle sie auch mit anderen Parteien zusammenarbeiten, falls sie gewählt werde, sagte Domscheit-Berg. Da kenne sie weder Berührungsängste noch Schubladendenken. Während der Staat möglichst transparent gestaltet werden solle, gelte es, „den gläsernen Bürger auf jeden Fall zu verhindern“. Die Bürger müssten vor immer mehr Überwachung beschützt werden, und im Internet müsse die Möglichkeit zur Anonymität erhalten bleiben.
Die ausführliche Bewerbung Anke Domscheit-Bergs findet sich im Wiki der brandenburgischen Piraten: http://wiki.piratenbrandenburg.de/BTW2013/Kandidatur-022
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen