: Kampf ums Nachhausegehen
betr.: „Erziehungsarbeit aufwerten“ (Leserinnenbrief), taz vom 5. 4. 02
Ganz sicher muss die Erziehungsarbeit aufgewertet werden, was mit dem Status und der Wertschätzung der Frau in unserer Gesellschaft und ihrer Tätigkeit als Mutter zusammenhängt. Ein genauso wichtiger Punkt müssen aber trotzdem die „flächendeckenden Kindertagesstätten“ sein. Denn so, wie es gesellschaftlich anerkannt und akzeptiert werden muss, dass eine Frau als Mutter arbeitet, muss es ebenso anerkannt sein, als Frau nicht den ganzen Tag als Mutter arbeiten zu wollen, sondern sich auch auf anderen Ebenen zu betätigen. Wenn die Frauen nicht die Möglichkeit haben, ohne ihre Kinder arbeiten oder studieren zu können, bedeutet das für sie, kein Recht darauf zu haben, zumindest wird es ihnen unendlich erschwert. Und die Kinder können sich (eigene Kinder, eigene Erfahrung) auch im Alter von ein bis drei Jahren pudelwohl in Kinderkrippen fühlen, was uns der tägliche kleine Kampf ums Nachhausegehen zum Glück immer wieder versichert. KATHLEEN LESCHKE, Göttingen
Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen