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Kampf gegen den IS im IrakHochrangiges IS-Mitglied getötet

Bei einem Luftangriff in Mossul soll laut Pentagon der Tunesier Al-Harzi getötet worden sein. Er soll unter anderem Rekruten für den IS angeworben haben.

Umkämpfte Stadt: Seit Juni 2014 ist Mossul unter der Kontrolle des IS (Archivbild November 2014). Foto: dpa

Washington afp | Die US-Armee hat nach eigenen Angaben im Irak ein einflussreiches Mitglied der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) getötet, das auch in den Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi im Jahr 2012 verwickelt gewesen sein soll. Der Tunesier Tariq bin al-Tahar bin al-Falih al-‘Awni al-Harzi sei bei einem Luftangriff in Mossul getötet worden, teilte das Pentagon am Montag mit.

Er sei ein „Dschihadist mit weitreichenden Verbindungen zum internationalen Terrorismus“ gewesen, erklärte Warren. Der Tunesier wurde unter anderem wegen einer mutmaßlichen Verwicklung in den Angriff auf die US-Vertretung in Bengasi gesucht, bei der am 11. September 2012 der damalige US-Botschafter in Libyen, Chris Stevens, sowie drei weitere US-Bürger getötet worden waren.

Im Dezember 2012 befragten ihn dazu vier Beamte der US-Bundespolizei FBI in Tunis, auch ein Gericht in der tunesischen Hauptstadt prüfte den Fall, bevor al-Harzi im Januar 2013 freikam.

Al-Harzi sei am 15. Juni in Mossul getötet worden, erklärte Pentagon-Sprecher Steve Warren in Washington. Damit würden die Fähigkeiten des IS geschwächt, „nordafrikanische Dschihadisten in den syrischen und irakischen Kampf zu integrieren“.

Hilfe bei Einreise nach Syrien

Nach US-Angaben arbeitete er eng mit Dschihadisten mit Verbindungen zum IS in Nordafrika und im Nahen Osten zusammen. Er soll für den IS Rekruten angeworben haben. Im Mai hatten die USA für Informationen, die zum Tod oder zur Festnahme von al-Harzi führen, eine Belohnung in Höhe von drei Millionen Dollar (2,6 Millionen Euro) ausgesetzt. Sein Alter wurde dabei mit 33 Jahren angegeben.

Im September hatte das US-Finanzministerium al-Harzi als „hochrangiges IS-Mitglied“ eingestuft. Er habe sich als einer der ersten überhaupt der Dschihadistenmiliz angeschlossen und sei zum „Emir“ für die Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei ernannt worden. Den Angaben zufolge half al-Harzi Europäern, die sich dem IS anschließen wollten, bei der Einreise über die Türkei nach Syrien.

Diese Aktivitäten wurden mittlerweile durch die Rückeroberung von Tal Abjad vergangene Woche durch kurdische Kämpfer erschwert. Die syrische Stadt an der Grenze zur Türkei galt bislang als wichtiges Einfallstor für ausländische Dschihadisten.

Im September 2013 soll al-Harzi über einen Vermittler im Golfstaat Katar rund zwei Millionen Dollar (1,76 Millionen Euro) für den IS eingetrieben haben. Er soll außerdem den Auftrag erteilt haben, einen größeren Angriff gegen einen Kommandeur der UN-Mission im Libanon (Unifil) zu planen.

Der IS hatte im Sommer vergangenen Jahres in einer Offensive große Teile des Iraks und Syriens überrannt. Vor fast einem Jahr riefen die Dschihadisten das grenzüberschreitende „Kalifat“ Islamischer Staat aus. Die USA stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die den Kampf gegen den IS im Irak und in Syrien mit Luftangriffen unterstützen.

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2 Kommentare

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  • "Die USA stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die den Kampf gegen den IS im Irak und in Syrien mit Luftangriffen unterstützen." - Im Gegenteil haben die USA lange Zeit diejenigen ausgebildet, finanziert und bewaffnet, die heute im IS kämpfen und - laut einem bekannt gewordenen DIA-Geheimpapier - die Bildung eines "Kalifats" bereits 2012 in ihr Kalkül gegen Assad einbezogen. Sogar der "Focus" hat das berichtet, leider nicht die TAZ. - Wie ich im vorherigen Post bemerkte: Es ist immer noch das Wichtigste, das Allerwichtigste für den US-geführten Westen, daß Krieg herrscht.

  • Ich weiß nicht genau, worauf die US-Administration ihre Ansichten gründet. Vermutlich hat es was mit Christentum zu tun, jedenfalls dem, was sie dafür hält. Hängt sie doch dem Irrglauben an, die Welt würde "gut", wenn man nur genug von den "Bösen" tötete. Die Analyse ist hier ebenso "unterkomplex", wie die Antwort. - Bei solchen extralegalen Hinrichtungen gibt es stets zwei Subtexte, die aber keiner ausspricht: Viele der gemeinen US-Bürger mögen dies insgeheim für eine Rache an den Bösen halten, die sie angegriffen haben. Für die Strategen hingegen ist vor allem eines wichtig: Es muß immer Krieg herrschen. Sonst funktioniert das System und spuren die Leute nicht mehr.