Kampf gegen den IS im Irak: Hochrangiges IS-Mitglied getötet
Bei einem Luftangriff in Mossul soll laut Pentagon der Tunesier Al-Harzi getötet worden sein. Er soll unter anderem Rekruten für den IS angeworben haben.

Er sei ein „Dschihadist mit weitreichenden Verbindungen zum internationalen Terrorismus“ gewesen, erklärte Warren. Der Tunesier wurde unter anderem wegen einer mutmaßlichen Verwicklung in den Angriff auf die US-Vertretung in Bengasi gesucht, bei der am 11. September 2012 der damalige US-Botschafter in Libyen, Chris Stevens, sowie drei weitere US-Bürger getötet worden waren.
Im Dezember 2012 befragten ihn dazu vier Beamte der US-Bundespolizei FBI in Tunis, auch ein Gericht in der tunesischen Hauptstadt prüfte den Fall, bevor al-Harzi im Januar 2013 freikam.
Al-Harzi sei am 15. Juni in Mossul getötet worden, erklärte Pentagon-Sprecher Steve Warren in Washington. Damit würden die Fähigkeiten des IS geschwächt, „nordafrikanische Dschihadisten in den syrischen und irakischen Kampf zu integrieren“.
Hilfe bei Einreise nach Syrien
Nach US-Angaben arbeitete er eng mit Dschihadisten mit Verbindungen zum IS in Nordafrika und im Nahen Osten zusammen. Er soll für den IS Rekruten angeworben haben. Im Mai hatten die USA für Informationen, die zum Tod oder zur Festnahme von al-Harzi führen, eine Belohnung in Höhe von drei Millionen Dollar (2,6 Millionen Euro) ausgesetzt. Sein Alter wurde dabei mit 33 Jahren angegeben.
Im September hatte das US-Finanzministerium al-Harzi als „hochrangiges IS-Mitglied“ eingestuft. Er habe sich als einer der ersten überhaupt der Dschihadistenmiliz angeschlossen und sei zum „Emir“ für die Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei ernannt worden. Den Angaben zufolge half al-Harzi Europäern, die sich dem IS anschließen wollten, bei der Einreise über die Türkei nach Syrien.
Diese Aktivitäten wurden mittlerweile durch die Rückeroberung von Tal Abjad vergangene Woche durch kurdische Kämpfer erschwert. Die syrische Stadt an der Grenze zur Türkei galt bislang als wichtiges Einfallstor für ausländische Dschihadisten.
Im September 2013 soll al-Harzi über einen Vermittler im Golfstaat Katar rund zwei Millionen Dollar (1,76 Millionen Euro) für den IS eingetrieben haben. Er soll außerdem den Auftrag erteilt haben, einen größeren Angriff gegen einen Kommandeur der UN-Mission im Libanon (Unifil) zu planen.
Der IS hatte im Sommer vergangenen Jahres in einer Offensive große Teile des Iraks und Syriens überrannt. Vor fast einem Jahr riefen die Dschihadisten das grenzüberschreitende „Kalifat“ Islamischer Staat aus. Die USA stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die den Kampf gegen den IS im Irak und in Syrien mit Luftangriffen unterstützen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links