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Kampf den AnglizismenRamsauer und der "Tafelschreibblock"

Verkehrsminister Ramsauer auf Abwegen: Der CSU-Politiker feiert sich als Sprachpapst, der in seinem Ministerium englische Begriffe verbannt hat. So wird aus dem "Laptop" der "Klapprechner".

Stop! Verkehrsminister Ramsauer warnt nicht nur vor Falschfahrern auf Autobahnen, sondern auch vor zu vielen englischen Begriffen im Sprachgebrauch. Bild: dapd

BERLIN dapd | Der CSU-Politiker und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer scheint nicht ausgelastet zu sein. Denn neben seiner Tätigkeit als Minister fühlt er sich offenbar auch der deutschen Sprache verpflichtet. Ramsauer will die Zahl von Anglizismen im deutschen Sprachgebrauch eindämmen. Die Benutzung von immer mehr englischen Begriffen auch in der Politik schließe die Bevölkerung zu großen Teilen aus, sagte Ramsauer dem Tagesspiegel.

Seine seit einem Jahr laufende Initiative zur Rückübersetzung von Anglizismen in die deutsche Sprache bezeichnete er als "Erfolg", den er seinen Kabinettskollegen zur Nachahmung empfehle. Auf Ramsauers Initiative hin werden seit einem Jahr englische Begriffe wie "Laptop", "Ticket" oder "Flipchart" im Verkehrsministerium nicht mehr verwendet. Stattdessen wird von "Klapprechnern", "Fahrscheinen" und "Tafelschreibblock" gesprochen.

Die Kampagne habe ihm "Tausende Zuschriften und Anrufe" auch aus der Bevölkerung einbracht, sagte Ramsauer, und zwar mit "100 Prozent Zustimmung". Die Einsicht daraus sei für ihn als Politiker: "Dem Volk aufs Maul geschaut! Und schon weiß ich, was die Nöte, Sorgen und Probleme der Menschen sind. Und vor allen Dingen, was ich zu tun habe, um Abhilfe zu schaffen."

Ramsauer zeigte sich überzeugt davon, dass es auch bei der Bahn AG zu einer Rückübersetzung von englischen Begriffen kommen werde. Bahnchef Rüdiger Grube sei ein "pragmatischer und handfester Mann, der in seinem Unternehmen in jeder Hinsicht aufräumen (wird) - auch in dieser!"

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42 Kommentare

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  • Q
    Querulant

    "Bewahren" ist ein gutes Stichwort... wer glaubt, dass Sprache etwas statisches ist, das bewahrt werden muss, sollte sich einmal fragen, warum wir nicht mehr so sprechen wie zum Beispiel am Ende des 19. Jahrhunderts...

  • P
    ProDiskussion

    Grundsätzlich ist Ramsauer zuzustimmen. Die offenbar vornehmlich durch wichtigtuerische Werbefuzzis ausgelöste Überflutung mit Anglizismen geht mir schon seit langem auf den Senkel. Es wäre zu begrüßen, wenn Ramsauer vor allem auch der Bahn in dieser Hinsicht auf die Sprünge helfen würde. Wir sollten die Schönheit und Vielfalt der deutschen Sprache pflegen und bewahren!

  • Q
    Querulant

    Beide Extreme sind einfach nervend. Die Ständige Verwendung von irgendenwelchen Anglizismen und absurden denglischen Kreationen ist doch genauso dämlich wie eine zwanghafte Erfindung von haarestreubenden deutschen Wortkreationen...

  • FB
    Franz Beer

    hallo

    Vieleicht sollte Herr Ramsauer sich weniger ums ,,DEUTSCHE WORT kümmern und mehr seinen Schwerpunkt auf die Marode Bahn bzw Bahnhöfe, Autobahnen, Kommunen die nicht mehr in der Lage sind Ihre Schlaglöcher zu füllen legen.Anstatt mal so kurz vor den Wahlen einfach mal das Wort .LAPTOP aus seinem Wortschatz zu streichen. In welcher Welt lebt dieser Politiker eigentlich. Also Ich werde meine Eltern bald wieder sietzen wenn es nach Herrn Ramsauer geht.Gab es vorkurzen nicht das Wort ,,Wutbürger,, Herr Ramsauer BITTE merken -Deutsches Wort

  • Q
    Querulant

    Anglizismen sind halt uncool...

  • W
    Weltsprecher

    Von Ramsauer´s verkehrspolitik halte ich ebensowenig wie der seiner vorgänger.

     

    Schön, dass der mann aber eine gute idee hat, nämlich den englisch-wahn zu stoppen.

     

    Diese sprache hat sich doch nicht verbreitet, weil sie sich so gut als weltsprache eignet, sondern weil einst die engländer und danach die us-amerikaner die führende imperialistische weltmacht waren. Ebenso wie die sowjetuinion im ostblock ihren einfluss dahingehend geltend machte, russisch zu verbreiten.

    Bzw. es zahlreiche leute gibt, die sich bei den obersten machthabern gerne anbiedern - auch indem sie ihre sprache sprechen.

    Oder ihre kinder (über die schule) darauf trimmen.

     

    Wo fremdwörter die deutsche sprache bereichern, sollen sie es ruhig tun.

    Aber die dominanz des gebrauchs der sprache dieses inselvolkes hinter der nordsee ist sprachwissenschaftlich nicht begründbar.

  • V
    vic

    Der Bundesverkehrsminister scheint nicht ausgelastet. Man sollte meinen, diese Wetterlage hält ihn von Dummheiten ab.

  • V
    vic

    ...das von einem Bayern...

  • Q
    Queurlant

    Anmerkung: Auf dem verwendeten Foto steht auf dem Schild "STOP" mit einem P. Ist das eine absichtliche Fotomontage der taz oder ist das Schild tatsächlich so gestaltet? Wenn ja...müsste es im Deutschen nicht korrekter Weise "STOPP" mit zwei P geschrieben werden? Oder wäre urdeutsch nicht sogar "HALT" besser?

  • E
    Euromeyer

    Als Teilfranzose finde ich es immer wieder beschämend, dass die Linke das ``Deutsche``den Rechten überläßt.

    Nicht nur im Frankreich, sondern in vielen weiteren Ländern ist es üblich, die eigene Sprache der Weiterentwicklung der Technik und Gesellschaft anzupassen.

    Was ist an ordinateur(franz), pocitac(tschech)oder Rechener(dt)so falsch?

    Warum Laptop statt Tragrechner und share holder value statt Einlergervergütung?

    Für`s Deutschsein ist die Sprache wichtiger als die Abstammung oder die`Religion`.

    Was wäre reaktionär an einem deutschsprachigem Äquivalent einer Accademie Francaise die Neologismen deffiniert oder bestätigt?

  • O
    Oerter

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    Ich glaube, auch hier gilt: "alles mit Maßen". Technische Neuerungen in der Sprache des Erfinderlandes - dagegen dürfte doch nichts einzuwenden sein (also pro Laptop, Computer). Prinzipiell dagegen bin ich bei unbegründeten Modeschöpfungen, weil sie doch "cool in" sind, wie bspw. kids statt "Kinder" in den Kaufhäusern, counter statt "Fahrkartenschalter", und was der Dummereien noch mehr sind. Damit werden Menschen tatsächlich ausgegrenzt. Werbung und (manche) Medien spielen hier eine schlechte Rolle. Mit "Klapprechner" schüttet der Verkehrsminister allerdings das Kind mit dem Bade aus - und sollte sich vielleicht doch anderen und wichtigeren Dingen seines Ressorts zuwenden!

  • TM
    Titel me, titel you

    Ist Herrn Ramsauer eigentlich klar, das er mit dieser Initiative das genaue Gegenteil von Herrn Öttinger propagiert?

     

    Ich weiss ja, das die Union immer recht hat, aber an wen von beiden soll ich mich jetzt halten?

  • D
    dasuxullebt

    Unsere Sprache ist durch andere Sprachen und Kulturen beeinflusst. Genauso wie wir andere Sprachen und Kulturen beeinflussen. Momentan ist Englisch trendy, das wird sich aber bestimmt irgendwann wieder ändern. Dann werden viele der Anglizismen verschwinden, und durch andere Wörter ersetzt. Ein paar bleiben vermutlich hängen, und werden zu Fremdwörtern.

  • D
    Dolph

    Lustig, dass er da ausgerechnet neben einem englischsprachigen "Stop"-Schild steht. Ordnungsgemäß germanisiert hätte es "Stopp" zu heissen.

  • JK
    Juergen K

    Bei der Bahn.

     

    Jetzt Beziehungen haben

    und die Automaten umprogrammieren.

     

    Dann könnte mir das JobCenter gestohlen bleiben.

  • S
    Stimmvieh

    Als erklärter Liebhaber der elektronischen Datenverarbeitung ärgere ich mich selbst auch hin und wieder über die Verwendung von englischen Ausdrücken, wenn es ein angemessenes Gegenstück in der deutschen Sprache gibt, aber spätestens wenn man Neologismen wie "Klapprechner" in die Welt setzen muss, sollte man merken, dass man es übertreibt.

    Wenn Herr Ramsauer nichts Besseres zu tun hat, sollte er den Posten vielleicht zur Verfügung stellen.

     

    Abgesehen davon meine ich mich zu entsinnen, mal von einer Bewegung aus dem späten 19. Jahrhundert gelesen zu haben, die die deutsche Sprache von Fremdwörtern reinigen wollte, die dem Lateinischen oder Altgriechischen entlehnt waren - hat schon damals nicht funktioniert. (Im Übrigen gibt es umgekehrt auch im Englischen eine Reihe von Worten, die dem Deutschen entlehnt sind.)

  • M
    Mac-Lennox

    Meines Erachtens handelt Herr Ramsauer inkonsequent. Bekanntlich ist die deutsche Sprache sehr osmotisch. Viele Einflüsse saugte sie gierig auf, die wir heute ganz selbstverständlich gebrauchen. So ist das Lateinische, Griechische, Französische und eben auch das Englische kaum mehr wegzudenken. Herr Ramsauer sollte auch hier ansetzen, um die deutsche Sprache zu reinigen.

     

    Ich gebe mal ein Beispiel. Die Wörter Toilette oder Klosett sind nicht deutscher Herkunft, so dass man dringend und eindeutiger von Scheißhaus sprechen müsste. Dies ist allgemein verständlich und lässt keine Fragen offen. Auch das gewohnte Toilettenpapier ist missverständlich, weshalb Arschblätter oder alternativ Lochfeger geeigneter wären.

     

    Herr Ramsauer, übernehmen sie!

  • S
    stefan

    Sinnvoller finde ich ein "Recht auf einfache Sprache" besonders bei rechtlichen Dingen.

    gibs auch eine Initiative für:

    http://www.leichtesprache.org/petition.htm

     

    es hat selten funktioniert Menschen vorzuschreiben, was für Wörter sie verwenden sollen. Aber es sollte auf jeden Fall verständlich sein. Wenn jemand der kein Englisch kann nicht mehr vernünftig durch einen Bahnhof kommt, läuft was falsch.

  • M
    Michael

    Auch hier sind die Finnen mal wieder deutlich weiter als wir in Deutschland. Dort sind Wortneubildungen was völlig normales.

     

    "Bei Neologismen werden im Finnischen generell eigenständige Wörter Fremdwörtern vorgezogen. Neue Begriffe werden oft auf Grundlage des vorhandenen Wortschatzes geschaffen (z. B. tietokone, wörtlich „Wissensmaschine“ = „Computer“, puhelin von puhua (sprechen) = „Telefon“). Für heute neu in die finnische Sprache zu übertragende Fremdwörter gibt eine staatliche Kommission (Kielitoimisto) regelmäßig Empfehlungen ab, die aber nicht bindender Natur sind. In neuerer Zeit bürgern sich anstelle der eigenständigen finnischen Wortschöpfungen verstärkt auch direkte phonetische Übernahmen aus der jeweiligen Fremdsprache ein (z. B. für Scanner das übliche skanneri anstelle des empfohlenen kuvanlukija)."

     

    Sowas würde ich mir auch für das Deutsche wünschen.

  • AN
    Anno Nüm

    Erstaunlich finde ich, dass – zumindest in meinem weiteren Bekanntenkreis – diejenigen Menschen, die flüssig Englisch sprechen, in beiden Sprachen viel seltener auf Wörter aus der jeweils anderen zurückgreifen als die, die in Wirklichkeit weder ihre Muttersprache noch irgendeine Fremdsprache annähernd beherrschen.

     

    Das Patentrezept könnte also sein, möglichst vielen Menschen wenigstens die Landessprache ordentlich beizubringen. Dann müssten vielleicht weniger Leute auf Fremdwörter ausweichen, bloß weil ihnen in ihrer Muttersprache der passende Ausdruck fehlt.

     

    Abgesehen davon spricht meines Erachtens nichts dagegen, so hübsche und selbsterklärende Wörter wie Klapprechner oder Fahrkarte zu verwenden – schließlich heißt zum Beispiel „Laptop“ ja nur so viel wie „auf dem Schoß“, und das kann alles Mögliche sein. Ich bin jedenfalls noch nie missverstanden worden, wenn ich „Rechner“ statt „Computer“, „Lied“ statt „Song“ oder „Rückmeldung“ statt „Feedback“ gesagt habe. Nicht mal von Schülern.

     

    Dennoch ist nichts gegen das Erlernen einer „Weltsprache“ einzuwenden. Englisch ist zwar, weil es extrem „unlogisch“ und „unaussprechlich“ ist, eigentlich überhaupt nicht dafür geeignet, aber wenn es nun schon mal da ist …

  • M
    Mottek

    Ich sage nur :

     

    Thänk yöu foa trävellink wis Doitschä Bahn!

  • Q
    Querulant

    Na wenn Herr Ramsauer in seiner Funktion als Verkehrsminister nichts besseres zu tun hat... aber dann sollte man konsequenter Weise die deutsche Sprache auch von anderen Einflüssen wie französischen und lateinischen Wörtern bereinigen... aber daran sind schon andere deutsche Regierungen mit Wortungungetümern gescheitert..

  • MN
    Mein Name

    Dies Fremdwörter-Feindlichkeit ist doch auch nicht Neues, sondern gab es eigentlich schon immer.

    Klar, gibt es manche Begriffe, bei denen sich auch deutsche Wörter/Wortschöpfungen anbieten würden. Dann ist der fremde Begriff wirklich überflüssig. Aber oftmals gibt es einfach keine deutsche Entsprechung, die einem halbwegs vernünftig über die Lippen geht. Es klingt alles schnell Hölzern.

     

    Den Sprachpuristen sei übrigens gesagt, dass sich deutsche Begriffe auch durchsetzen, wenn sie sinnig und treffend sind. Trotz totaler Verenglischung save ich nicht meine Dateien am Computer, sondern "speichere" sie.

     

    Wie man es mit Fremdwörtern hält, hat Goethe ziemlich treffend formuliert:

    "Sinnreich bist du,

    die Sprache von fremden Wörtern zu säubern,

    Nun so sage doch, Freund,

    wie man Pedant uns verdeutscht."

     

    Deshalb ist Ramsauers Aktionismus auch kruder Blödsinn, der an die niedersten, fremdenfeindlichen Instinkte appeliert, ohne zu bemerken, dass das so hoch gehaltene Deutsch im "Jetzt-Zustand" voller lateinischer und jiddischer Ausdrücke ist!

  • B
    Ben

    Pat hat die Frage schon aufgeworfen, aber man kann sie nicht oft genug wiederholen: Betrifft des Herrn Ramsauers Plan jetzt eigentlich nur englische Wörter? Wenn ja, dann beweist er damit sein Unwissen ob des Anteils fremdsprachiger Wörter in der deutschen Sprache. Dass er für solche dümmlichen Forderungen Applaus bekommt, verwundert angesichts des Bildungsniveaus in Deutschland nicht. Es soll ja auch Menschen geben, die halten "Minister" für ein urdeutsches Wort...

  • JM
    Joa mei!

    Ausgerechnet der Rammsauer! Ein Bayer!

     

    Der soll erstmal seinen Landsleuten die deutsche Sprache beibringen, bevor er weit verbreitete Begrifflichkeiten durch ungeläufige ersetzt.

  • H
    HHStone

    Hat die Bundesregierung nicht andere Sorgen, als sich um solche belanglose Angelegenheiten zu kümmern?? Ich denke auch in Herrn Ramsauers Ministerium gibt es genug Wichtigeres zu tun. Wenn nicht, könnte der Posten ja eingespart werden und Herr Ramsauer seine Ideen in seinem Heimatland Bayern veröffentlichen und den Rest der Republik hiervon bitte verschonen.

  • F
    Felix

    Zwar ist Herr Ramsauer "nur" Verkehrsminister, aber endlich gibt es jemanden in der Bundesregierung der

    ernst macht. Deutschland ist dabei seine Sprache und damit seine Kultur und seine Identität aufzugeben.

    Gedankenlos verwenden Journalisten, Modemacher, Leute im Marketing, Wissenschaftler und sogar Politiker immer häufiger Anglizismen und heraus kommt ein Kauderwelsch, das man Denglisch nennt und auf immer mehr Bürger abstoßend wirkt. Auffällig ist, dass es überhaupt keine deutschen

    Wortbildungen mehr gibt.

  • P
    Pat

    Dieses Anti-Anglizismen-Genöhle entspringt meiner Meinung nach primär dem Neid, dass Englisch die Weltsprache ist, und nicht Deutsch. Ob dies nun mit einem verdeckten Antiamerikanismus zu tun hat, ist auch eine interessante Frage.

     

    Solange die "Deutschsprecher aus Berufung" nicht konsequent sind, und Frankismen und Latinismen ebenfalls aus der Sprache verdammen, sehe ich solche Aktionen eher mit Belustigung.

     

    Demnächst kommt er noch darauf, alle Wörter zu verbieten, die aus dem jiddischen kommen. Da wären: "Maloche" gibt es dann nicht mehr, "Pleite" kann man dann auch nicht mehr gehen, "Schmusen" wäre verboten, aber auch "Zoff" gäbe es nicht mehr.

     

    Ich würde vorschlagen, wir lassen solche "miesen" Sachen und reden stattdessen weiter "Tacheles".

  • TS
    Thomas Strahl

    Es wird höchste Zeit, dass wir mit diesem englischen Schwachsinn endlich aufhören. Diese Englischduselei ist was für Mindergebildte, die sich einbilden, dazuzugehören, wenn man "cool, super" und solchen Blödsinn von sich gibt. Ich hoffe auf viele Nachahmer vn Ramsauer.

  • K
    Kokolemle

    Bravo Herr Ramsauer. Endlich mal was Vernünftiges. Weiter so. Wir wollen keine Sprachkolonie der Amerikaner oder Engländer sein denen man alles noch nachäffen soll

  • K
    Kahless

    Super Idee, Herr Ramsauer! Wie wäre es denn noch mit Elektronengehirn statt Computer, Viertopfzerknalltreibling statt 4-Takt-Motor, oder Faustkämpferwettstreit statt Boxen?

  • M
    muttersprachler

    Hat der Mann nichts Besseres zu tun? Ob bei der Bahn Anglizismen verwendet werden oder nicht ist doch völlig egal, solange es so viele Missstände gibt, die er zuerst angehen müsste. Tiefensee ergötzte die Leute mit seinem Cellospiel, Ramsauer rettet jetzt die Sprache - kann denen mal einer erklären, was der Job (pardon: die Arbeit) eines Verkehrsministers ist?

  • JR
    Jan Reberg

    "Tafelschreibblock" hilft wohl kaum bei der Versändigung. Aber wenn selbst unser Pastor hier im Dorf an Weihnachten in der Predigt von "Allerlei Equipment" anstatt von "Werkzeugen" redet, hängt er damit tatsächlich einen großen Teil des Volkes verbal ab...

  • M
    Mone

    @anette schavan

    Mensch Frau Schavan, als Bildungsministerin sollten Sie doch wenigstens Ihren Namen richtig schreiben können. Und warum schaffen Sie denn Groß- und Kleinschreibung ab?

  • L
    Letterman

    Es ist Ramsauer, der mit seiner absurden Sprachpolitik eine sprachliche Distanz zwischen Bürgern und Politik erzeugt (abgesehen von einzelnen Ausnahmen wie "Fahrkarten"). Dass ausgerechnet ein Bahnchef, den Ramsauer als pragmatisch ansieht, seinem Beispiel folgen soll, zeigt, wie weltfremd der Herr Verkehrsminister ist.

     

    Es ist an der Zeit, dass Ramsauer auch mal kritisches Feedback bekommt.

  • OV
    Otto von Bismarck

    Na endlich! Da tut sich doch mal was zur Rettung des christlichen Abendlandes vor ... äh ... undeutschen ... Teilen ... des christlichen Abendlandes. Genau!

     

    Ach, nein, verdammt! Der Kerl ist ja Bayer! Als preußische Alternative zu diesen Bajuvarismen schlage ich vor:

     

    "Rechenfalter" statt "Klapprechner"

     

    "Überführungswechsel" statt "Fahrschein"

     

    "Wendetafel" statt "Tafelschreibblock"

     

    Dieses Gesetz ist hiermit verkündet und tritt somit sofort in Kraft. Es wird den täglichen Wortwechsel deutlich angenehmer gestallten, dass ist die Überzeugung der herrschaftlichen Kräfte.

  • P
    Pruzzenblog

    Lieber habe ich einen "Klapprechner" (auch wenn dieses Beispiel nicht gelungen ist), als Werbungen, Hinweise und Auskunftschilder die ich nicht lesen bzw. verstehen kann.

    Doch, ich frage mich, was hat eine Zeitung, welche in deutscher Sprache verlegt wird, dagegen, wenn Menschen auf ihre Sprach(kultur) achten?

    Oder will man, dass ich morgen am Kiosk die "täz" hole?

    Oder möchte man, dass ich am Point stehe und warte bis der/die/das Train mich in die City bringt, damit ich wirklich gut shoppen kann beim Winterendsale?

    Was soll der 60 jährige denken, bei der Latte aus Togo?

    Und die 90 jährige beim X-Mas Gruß?

  • N
    Nick

    Schön, dass Herr Ramsauer auch auf diesem Weg den wirklichen Problemen aus dem Weg geht, die in der Verkehrspolitik nun wirklich zahlreich sind. Oder bin ich etwa der einzige, dem es schnurzpiepsegal ist, ob er ein "Ticket" oder einen "Fahrschein" erwirbt, solange dieser bezahlbar ist und sich auf eine pünktliche und zuverlässige Dienstleistung bezieht?

  • AS
    anette schavan

    liebe untergebenen,

     

    als bundesministerin für bildung plädiere ich dafür, weitere bajuwarizismen zugunsten einer gelungenen integration zu verbieten und außerdem den ÖPNV für alle bundesbürger entgeltlos zu machen.

     

    danke und einen guten start ins jahr 2011!

     

    die frau ministerin schavan

  • N
    Nico

    Anstatt mit den Klischees der CSU als eine rückständige, nicht innovative Bauernpartei (- nichts gegen Landwirte-) aufzuräumen, macht er genau das Gegenteil - und bestätigt eben diese Klischees.

     

    Ganz ehrlich? Wer, um Himmels Willen, wer weiß etwas mit dem Begriff "Tafelschreibblock" anzufangen??

    Absolut niemand!

     

    Und ob man den Begriff "Klapprechner" oder "Laptop" als Gegenstück zu dem Gegenstand "mobiler PC" lernt, ist doch völlig egal.

    Außer dass "Laptop" viel sinnvoller ist, da besagtes Teil ja aus dem englischsprachigen Raum kommt (oh und...es hört sich einfach besser an)!

  • K
    Kundrie

    Nicht erst seit gestern scheint Ramsauer das Amt als Verkehrsminister komplett zu überfordern, aber dass er sich zur Verschleierung dieser offenkundigen Tatsachen jetzt so leidenschaftlich und aufopfernd der Sprach- (fast hätte ich Rassen-, liegt ja so in der Luft)Hygiene widmet, lässt viel tiefer blicken, als man so möchte, nämlich in den völligen geistigen Abgrund. Dieser Mann sollte, wie viele seiner Kollegen, nicht mehr mit Steuergeldern subventioniert werden.

  • M
    Max

    Eine vernünftige Initiative, der ich viele Nachahmer wünsche!