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■ Kampanella Is Dead

Kommt eine Band daher mit so einer Schmachtstimme, wie A.G. Schellheimer sie hat, sind die entsprechenden Vergleichshelfer sofort zur Stelle: Glitzertussi Bolan, Gurrtäubchen Sting oder Knarrer John Fox. Während aber Bolan auf ewig schweigt, Sting verweltbürgerlicht und Fox als verschollen gilt, wird A.G. mit Kampanella Is Dead schon seit zwei Jahren immer besser. Sie haben es, was immer es ist, und gehen klug damit um. Niemand wird später nach dem woher fragen, das wohin ist ohnehin unüberhörbar.

Charisma ist keine Fleißfrage, das Glück eine Hure und der Erfolg eine Formel mit zehn Unbekannten. Kampanella Is Dead haben alles: charismatischen Gesang, frei schwebend über einer Klanglandschaft aus 60er Jahre Naivität, jenen liebenswert albernen Riffs der ersten Beatgeneration, einer Trotzigkeit in den bubble-gum-Farben Pink und Neongrün und dazu obendrein die abgeklärte Fröhlichkeit postmoderner Songarchitektur.

Glück hatten Kampanella Is Dead als junge Band mit zwei Samplerbeteiligungen (als Resultat von Immer-noch-Ostplanungs-Verhältnissen recht beachtlich) und der sich einstellende Erfolg kann von jedem nachgemessen werden. Die Band ist ein Stern, der im Osten aufgegangen ist, nicht aber um im Westen unterzugehen, wie eine Redensart den häufigen Werdegang beschreibt, sondern um die Welt zu umkreisen. Kampanella Is Dead haben noch viel vor sich. (ab 21 Uhr auf der Insel) Micha Möller

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