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Kaffees im TestFairtrade-Bohnen helfen Anbauern

Die Stiftung Warentest untersuchte 31 Kaffees - mit Ergebnissen von "modrig-muffig" bis "rundherum gut". Fairtrade wächst trotz der Krise weiter.

Bio- und Fairtradekaffee ist gut - auch in Anbau und Vertrieb. Bild: ap

BERLIN taz | Teurer Kaffee schmeckt nicht besser als günstiger - doch ob der Kaffee "bio" beziehungsweise "Fairtrade" ist oder nicht, macht einen Unterschied. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung, die die Stiftung Warentest am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat. Sie hatte 31 gemahlene Röstkaffees auf ihren Geschmack sowie auf soziale und ökologische Kriterien untersucht. "Der Kaffeemarkt zerfällt in zwei Teile", sagte Untersuchungsleiter Holger Brackemann. "Auf der einen Seite stehen Unternehmen, die biologisch erzeugen oder fair gehandelten Kaffee anbieten, und auf der anderen Seite nahezu alle anderen." Die "anderen" verkaufen in Deutschland über 90 Prozent des Kaffees.

Einen "Einheitsgeschmack" attestierten die Prüfer den probierten Kaffees. Dennoch erhielten knapp zwei Drittel die Geschmackswertung "gut". Drei Kaffees fielen mit "mangelhaft" durch: "Modrig-muffig" schmeckten Tchibos Gran Cafe, Metros Tip Gold und Tengelmanns Kaffee Fein. Unter ökologischen und sozialen Kriterien in Anbau und Vertrieb hängten die Kaffees mit Siegel die "normalen" deutlich ab. "Rundherum gut" sind demnach Cafe Aha von Gepa, Cafe Dia von Lebensbaum, Cafe Intencion ecologico der Edelmarke Darboven und der Biokaffee Markus Gold von Aldi Nord. Das liege allerdings mehr am Engagement des Herstellers, der Aldi beliefert, betonte Brackemann, als am Discounter selbst.

Bei den von Stiftung Warentest zurückverfolgten Fairtrade-Bohnen hatten die Anbauer im Schnitt 30 bis 50 Prozent mehr Einkommen als bei normalem Kaffee. Die Konsumenten lässt das nicht kalt: 2008 kaufte sie 14 Prozent mehr fair gehandelten Kaffee, meldete am Donnerstag in Bonn Transfair. Insgesamt kauften Verbraucher 2008 fair gehandelte Waren im Wert von rund 213 Millionen Euro, 50 Prozent mehr als im Vorjahr.

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5 Kommentare

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  • CN
    Claudia Nowak

    ...auch ich bin Kaffeeliebhaberin und habe von einem Bekannten den Tipp bekommen, der Bio/fairtrade-Kaffee von Darboven ist lecker und auch nicht so teuer! Ich frage mich, WARUM ist er nicht so teuer? Denn Bio + fairtrade = noch teuer als entweder nur Bio oder fairtrade. Das macht mich eher skeptisch als kauffreudig...oder ist es "bio und fairtrade 2.Klasse? Auf der Darboven-website hab ich "nur Gutes "gelesen. Oder hab ich eine falsche Denke? Freue mich über Anregungen zum Thema und hm...lecker auf meinen Kaffee morgen früh...

  • S
    stefan

    @Karl-Stephan Neufeldt:

    Der Bio-Espresso REBELDIA vom Libertad-Kollektiv überzeugt sogar Italiener ;)

  • RK
    Ronny Kroehne

    Der Preis ist relativ zu sehen, wenn man die Röstverfahren bedenkt. Alle großen Röstereien führen eine kurze Röstung (5 min) bei 260°C durch. Einen besseren Geschmack erzielt man aber, indem bei niedrigerer Temperatur (< 230 °C) und dafür länger (10 - 15 min) geröstet wird. Dabei wird der Bohne aber auch mehr Wasser entzogen, wodurch man wiederum mehr Rohkaffee braucht, um bspw. auf 500g Röstkaffee zu kommen. Profitmaximierung ... alles klar?! ;-)

  • BP
    Benjamin Priebst

    Es gibt tatsächlich Unterschiede!!!

    Ich sehe mich als großen Kaffeeliebhaber und habe mich schon durch viele der Anbieter der edlen Bohnen durchprobiert. Dabei kann ich nur zustimmen, dass "Teuer" in den seltensten Fällen ein Qualitätskriterium ist. Ich kaufe Espresso in ganzen Bohnen und die meisten großen Anbieter wie "Seg..redo", "La..zza" und andere sind enttäuschend. Außerdem ist mir natürlich die ungerechte Verteilung der Gewinne bei diesen Global Players ein Dorn im Auge.

    Ich bin aber auf eine kleine Hamburger Initiative gestoßen "Café Libertad", die fair gehandelten Biokaffee und Espresso aus Chiapas, Mexiko anbietet, welcher mich absolut überzeugt hat. Die Preise bewegen sich im Rahmen von "normalem" Kaffee, ich zahle etwa 7€ für das Pfund Espresso in ganzen Bohnen. Der Espresso "Durito" schlägt geschmacklich ALLES, was ich in den letzten Jahren von all den großen Italienern probiert habe!!!!

    Kaffeelebhaber, unbedingt ausprobieren!!!!

    Angenehmer Nebeneffekt: Finanzielle Unterstützung der Zapatistas. Der Kaffee wird ausschließlich von Kommunen in Chiapas produziert, die der zapatistischen Bewegung angehören. Die Leute brauchen jede Unterstützung, die sie bekommen können. D.h. einen politisch korrekteren Kaffee werdet ihr kaum bekommen!

    www.cafe-libertad.de

  • KN
    Karl-Stephan Neufeldt

    Was fehlt ist der Fairtrade Espresso der mit den Italienern mithält! Oder gibt es den und ich weiß nichts davon?