■ Zur Person: Kämpft gerne
Beinahe hätte es im ersten Anlauf geklappt: „Ich wäre die erste Frau in diesem Männerclub der Ortsamtsleiter ...“ Gudrun Junghans war Kandidatin für den Posten des Ortsamtsleiters in Obervieland und erhielt mit acht Stimmen die relative Mehrheit. Die graduierte Designerin und studierte Geschichtslehrerin arbeitet seit acht Jahren im Ortsamt, kennt ihren Stadtteil, kennt die Arbeit, war die rechte Hand des alten Ortsamtsleiters Eibich. Ihr Gegenkandidat Sven Wojzischke, bis zum Herbst Mitarbeiter im CDU-Haus, war der Kandidat der CDU, kam auf nur 7 Stimmen. Zwei Stimmen fielen auf einen dritten Kandidaten.
Wer wie bei der geheimen Wahl gestimmt hat, weiß satzungsgemäß niemand. Allerdings hatte die parteilose Kandidatin Junghans die Unterstützung der SPD (6) und der Grünen (2), die CDU verfügt über 5 Sitze. Zünglein an der Waage spielen nächste Woche vermutlich die FDP (1) und die AfB (2), wenn im zweiten Wahlgang die relative Mehrheit ausreicht. Gudrun Junghans ist optimistisch: „Ich bin jemand, die gern kämpft.“ K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen