Kämpfe in Basra: Irak geht gegen Schiitenmilizen vor
Sicherheitskräfte gehen gegen Schiitenmilizen im Süden Iraks vor. Diese liefern sich dort Revierkämpfe. Die Regierung verhängte eine nächtliche Ausgangssperre - auf unbestimmte Zeit.
BASRA/BERLIN afp/taz Anhänger des radikalen Schiitenpredigers Moktada Sadr und irakische Sicherheitskräfte haben sich am Dienstagmorgen in der südirakischen Stadt Basra heftige Gefechte geliefert. Die Kämpfe brachen kurze Zeit nach einem Polizeieinsatz im Stadtviertel El Tamija aus, das als Hochburg von Sadrs Mahdi-Miliz gilt. Explosionen von Mörsergranaten und Schusswechsel waren zu hören. Ein Polizeisprecher bestätigte den Einsatz. Im größten Krankenhaus der Stadt war von zahlreichen Verletzten die Rede.
Ein örtlicher Sprecher der Sadr-Miliz erklärte, die Regierung gehe gegen Kämpfer vor, die Sadrs Befehl einer Waffenruhe ablehnten. "Wir sind bereit für Verhandlungen und wollen die Dinge beruhigen", betonte er.
Zuvor hatten die Behörden eine nächtliche Ausgangssperre für die ganze Provinz Basra verhängt. Mit der Maßnahme würden das Recht durchgesetzt und Verbrecher gejagt, sagte der örtliche Sicherheitschef, General Mohan el Furajdschi, am Montag. Die Ausgangsperre gilt demnach bis auf weiteres zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr Ortszeit.
Am Tag zuvor erst war der Premier Iraks, Nouri al-Maliki, in Basra zum offiziellen Besuch gewesen. Dabei hatte er erklärt, dass seine Regierung wieder "Recht, Ordnung und Stabilität" herstellen wolle. Die Mahdi-Miliz befindet sich in Revierkämpfen mit anderen Shiitenmilizen in der Region.
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