piwik no script img

■ KURZMELDERTheaterneubau

Der erst im vergangenen Juli von der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung beschlossene Wettbewerb zum umstrittenen Theaterneubau in der Stadt ist jetzt bis zum 31. Januar 1991 ausgesetzt worden. Zur Begründung heißt es, daß »unterschiedliche neue Angebote von Investoren und die gesamte rasche Entwicklung [...] ein neues, weitergefaßtes Herangehen an die Gesamtaufgabe des Theaterneubaus in Potsdam« ermöglichten. Nach einer Sondierung der Angebote soll eine endgültige Entscheidung über den Theaterneubau im März erfolgen. Der Neubau des Theaters ist in Potsdam seit Monaten umstritten. Am Alten Markt gegenüber von Nikolaikirche und historischem Rathaus erhebt sich bis zu 28 Meter hoch der Betonkern als bisherige Neubauruine. Der Bau des Theaters an dieser zentralen Stelle war noch unter der alten SED- Führung trotz erheblicher Widerstände von Bevölkerung und Stadtplanern beschlossen und begonnen worden. Der Magistrat hatte zuletzt einen Baustopp verfügt und wollte im Rahmen eines Architektenwettbewerbs klären lassen, was mit der Bauruine anzufangen sei. Viele Potsdamer hatten den Abriß der zum Teil noch kurz vor den Kommunalwahlen im Mai errichteten drei Gleitkerne gefordert. Zwischenzeitlich war auch der Wiederaufbau des alten Stadtschlosses, auf dessen früherem Grundstück das Theater zum Teil steht, im Gespräch gewesen. Der Magistrat führte hierzu Gespräche unter anderem mit der Kempinski-Gruppe, die hinter einer dann wieder zu errichtenden Stadtschloßfassade ein Hotel errichten möchte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen