: KUNSTRÄUME
The Tortilla Curtain – Von Mauern und Löchern: 3.200 km lang ist die harte Grenze, mit der sich die USA von Mexiko abschotten. Der Name „Tortilla-Vorhang“ ist eine eher verharmlosende Bezeichnung für dieses Bollwerk, das zu überwinden jährlich Hunderte das Leben kostet. Geert Oeser hat 2009 Teile des Grenzwalls in Landschaftsbildern dokumentiert und in der mexikanischen Grenzstadt Nogales in der Sonora-Wüste Menschen porträtiert, deren Traum vom „gelobten Land“ gerade geplatzt war: Sie waren am Vortag in den USA aufgegriffen und zurückgebracht worden. nachtspeicher23 e. V., Lindenstr. 23. Sa + So 15 – 18 Uhr (außer Ostersonntag). Bis 14. April. www.nachtspeicher23.de
Heppner, Hoener, Schmidhalter: Im ersten Teil der Ausstellungsreihe „vis-à-vis – Von der Heimat im Unterwegssein“ zeigt die Kuratorin Julia Ring Arbeiten aus der Schweiz und Deutschland. Dagmar Heppner hinterfragt in kleinsten Veränderungen des Normalen das alltägliche Verständnis der Welt. Martin Hoener befasst sich mit der neutralen Farbe Weiß und dessen medialem Äquivalent, dem „hyperneutralen“ Blau, das als Bluescreen im Film gänzlich verschwindet – noch weit mehr als das Weiß im White Cube. Und Hagar Schmidhalter collagiert aus Fundstücken der Großstadt abstrakte Kompositionen. Frappant e. V. in der Viktoria-Kaserne, Zeiseweg / Bodenstedtstraße, Sa + So 14 – 19 Uhr. Bis 31. März. www.frappant.org
Adnan Softi: Der 1975 in Sarajevo geborene Filmemacher und Installations-Künstler musste als 17-Jähriger seine Heimat verlassen und lebt nun in Hamburg. Seine Geschichte spiegelt sich in seinen Arbeiten, die zur Vergangenheitsbewältigung die Wortlosigkeit und die Wahrheit der Dinge befragen. „Der Alltag ist voll von Vorstellungen und surrealen Momenten“, sagt der Künstler und zeigt seine Filme „Ground Control“ und „Nema Problema“. Mi, 3. April, 20 Uhr, FRISE, Arnoldstraße 26 – 30
Diego Castro – Ost West ABC: Als dritte Ausstellung im Jahresprogramm „Schneisen“ untersucht der aus Hamburg stammende Berliner Künstler in seiner Installation das Konfliktpotenzial gewaltsamer Stadttransformationen, seien es Bahn- oder Straßenschneisen, Mauern oder großflächige Umstrukturierungen durch Neubauten. Mittels Film und Zeichnung zieht er Verbindungen zwischen dem Stadtumbau der frühen 1960er Jahre und der politischen Teilung Deutschlands und zieht Rückschlüsse für die aktuelle Gegenwart, beispielsweise zum Gängeviertel oder dem Berliner Spreeufer mit der East Side Gallery. Eröffnung: Do, 4. April, 19 Uhr, Einstellungsraum e. V., Wandsbeker Chaussee 11, Do + Fr 17 – 20 Uhr. Bis 19. April. www.einstellungsraum.de
Ein anderes China – Another Reality: In den Medien Video, Fotografie und Malerei zeigen die vier jungen chinesischen Künstler Chen Jianjun, Chen Qiulin, Li Lang und Xie Bingxin unterschiedliche Sichtweisen auf China, die dieses sich rasend schnell wandelnde Land nicht nur von seiner schönen Seite zeigen. Außerdem werden Xie Bingxin und Huang Jiao als „artist in residence“ im Dialog mit den Künstlern des Gängeviertels neue Ideen entwickeln. Galerie Speckstraße, Speckstraße 83 – 85, Do – So 16 – 19.30 Uhr. Bis 13. April. www.das-gaengeviertel.info. Performance und Film: Fr, 5. April ab 19 Uhr
Nationales Palastmuseum Taipeh: Um das große traditionelle China geht es in dieser Präsentation: Der größte Teil der Kunst aus Beijing kam im chinesischen Bürgerkrieg nach Taiwan – die unglaubliche Zahl von 620.000 Objekten aus 5.000 Jahren. Lisette Lou vom Palastmuseum und Keh-Min Chen von der Taipeh Vertretung Deutschland geben in Vortrag, Fotos und Reproduktionen eine Vorstellung von diesem immensen Schatz und seiner Geschichte. So, 7. April, 11 Uhr, Kultwerk West, Kleine Freiheit 42. HAJO SCHIFF