■ KULTUR: Richters Eigensinn
Während das wiedervereinigte Volk in den fiesen Grotesken des Otto Dix seine metropolitanen Wurzeln sucht, muß einer nach London fahren, um eine Retrospektive des Malers Gerhard Richter zu sehen. Die Tate-Gallery zeigt das Werk des 59jährigen Kölners von seinen Anfängen in der Pop-art bis zum jüngsten Versuch: Pigmente auf Glas. Die Trennung von Richters Werk in einen „konkreten“ und einen „abstrakten“ Teil ist zwar nachvollziehbar, sagt unser Rezensent, trifft aber nicht Richters Interesse, das von einem grundlegenden Zweifel an der Vermittlung von Wirklichkeit geprägt ist. Auch im gestischen und „abstrakten“ Werk ist die Auseinandersetzung mit fotografischen Verfahren zu erkennen. SEITE 15
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