KÖRPERSCANNER HAMBURG : Hersteller sind angeblich Streubombenbauer
BERLIN | Die Bundespolizei bezieht die Nacktscanner für den Feldversuch am Hamburger Flughafen offenbar von einem Hersteller von Streubomben in den USA. Laut Frankfurter Rundschau werden die Geräte von der Firma L3 Communications – Security and Detection Systems hergestellt. Das Unternehmen sei eine Tochterfirma des sechstgrößten US-Rüstungskonzerns L3 Communications, der laut der Hilfsorganisation IKV Pax Christi zu den weltweit sieben Herstellern von Streubomben gehört.
Streumunition wird seit dem 1. August international geächtet. Auch Deutschland hat eine entsprechende Konvention der UN unterzeichnet. Streubomben stehen in der Kritik, weil viele der kleinen Sprengkörper beim Aufprall nicht explodieren und ganze Landstriche in Minenfelder verwandeln. Das Innenministerium verwies darauf, dass es den Vertrag über die zwei Nacktscanner mit der österreichischen Firma Envimet Analytical Systems (EAS) abgeschlossen habe. Inwieweit der Vertrag durch die Verbindung mit der Firma L3 zu einem Konflikt mit der Ächtung von Streumunition führe, werde derzeit noch geprüft. (apn)