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Archiv-Artikel

KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFTLER BERND BLÖBAUM Die taz, eine moderne Zeitung im Wandel

Dienstags kaufe ich gelegentlich die Bild-Zeitung, um sie in meiner Journalismusvorlesung neben der taz zu zeigen: zwei erfolgreiche Zeitungsneugründungen in Deutschland nach 1945. Mit der taz kann ich Studierenden, die meist keine regelmäßigen Zeitungsleser sind (geschweige denn ein Abo haben), schön vermitteln, wie sich der aktuelle Journalismus wandelt. Innovative Ressorts, eine zunehmende Fokussierung auf Hintergrundbeiträge, eine Frau an der Redaktionsspitze, ein munterer Onlineauftritt und – medienökonomisch besonders zukunftsweisend – eine Genossenschaft als kollektive Unterstützergemeinschaft für eine zivilgesellschaftlich und politisch profilierte Zeitung.

Die taz von heute ist in vielerlei Hinsicht ein Modell für die Zeitung von morgen. Ende der Vorlesung. Die Studierenden klopfen – und gelegentlich bestellt jemand ein Probeabo, um sich die Printausgabe mal anzuschauen.

■ Bernd Blöbaum, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster, forscht seit zwei Dekaden zur taz-Leserschaft