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Archiv-Artikel

KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT In giftiges Klima investieren

CCS ist in erster Linie ein Instrument, um Kohlekraftwerke grün zu waschen

CCS ist in der Theorie eine zweischneidige Sache. Vermutlich aber wird diese Technologie das Weltklima nicht retten können. Wahrscheinlicher ist in der Praxis, dass sie in erster Linie ein Instrument ist, um Kohlekraftwerke grün zu waschen. Bis zum Beweis des Gegenteils ist aus leidvoller Erfahrung davon auszugehen, dass die Betreiberkonzerne Letzteres beabsichtigen.

Umso unverzichtbarer ist es, den erneuerbaren Energien gesetzlichen Vorrang zu geben. Deren Ausbau darf durch die Abscheidung und Lagerung von Kohlendioxid nicht verhindert oder auch nur behindert werden.

CCS aber könnte durchaus eine Nutzungskonkurrenz für geothermische Anlagen sein. Und nicht wenige potenzielle Speicherstätten würden nach bislang vorliegenden Erkenntnissen auch als Druckluftspeicher für die Windenergie in Frage kommen.

Die große Gefahr von CCS besteht folglich darin, die Nutzung fossiler Energie zu verlängern. Denn Investitionen in diese ineffektive – aber lukrative – Art, mit hohem Materialeinsatz viel Gift und wenig Strom zu erzeugen, behindern Innovationen in umweltverträgliche Technologien.

Letztlich ist CCS die mit Steuergeld subventionierte Konsequenz der Kampagne „Klimafreundliches Kohlekraftwerk“, welche die Energiekonzerne initiiert haben.

Zukunft sieht anders aus.