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Archiv-Artikel

KOMMENTAR VON MARCO CARINI Mit dem Dolch im Gewand

Ein fröhliches Mobben und Meucheln, dass wie die Lust am eigenen Untergang wirkt

Ihre parteiinternen Kritiker haben es endlich geschafft: Swantje Hartmann, einst Hoffnungsträgerin der niedersächsischen SPD, ist alle ihre Ämter los, in der Kommune wie auf Landesebene. Ein Jahr lang wurde Hartmann von Landesschef Duin und seinen Gefolgsleuten konsequent demontiert: böswillige, unbelegte Gerüchte, gefälschte Dokumente und rufschädigende Verleumdungen kamen zum Einsatz. Sie hat sich lange gegen die Dreckkübel gewehrt, die über ihr ausgeschüttet wurden – gewinnen konnte sie diesen Kampf aber nicht.

Die planmäßige Demontage der Politikerin ist kein Einzelfall. In den vergangenen Wochen erlebte die Hamburger SPD ihren Fall Hartmann, als ihr Parteisprecher und SPD-Bürgerschaftsabgeordneter Bülent Ciftlik mit einer aus den eigenen Reihen gesteuerten Medienkampagne ins politische Abseits befördert wurde – angeschossen, bis ihn SPD-Landeschef Ingo Egloff als endgültig abschoss.

Wie Hartmann galt auch Ciftlik als Hoffnungsträger und Medienliebling und so zogen die beiden den Neid vieler Genossen auf sich. Mit dem Dolch im Gewand begegneten die Parteifreunde den Polit-Youngsters. Ein fröhliches Mobben und Meucheln, das wie die Lust am eigenen Untergang dieser so ganz mit sich selbst beschäftigten Partei erscheint.

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