KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER : Gute Idee – gescheitert
Schade. Die Idee war verführerisch – ein Wasserkraftwerk, bei dem die Mehrheit der Anteile über einen „Bürgerfonds“ gehalten werden. Immerhin handelt es sich um eine 40 Millionen-Investition, also kein Sandkasten-Projekt.
Zahlungskräftige Interessenten gab es offenbar genug. Woran ist die Idee dann gescheitert? Die SWB wird das offiziell nicht sagen, das wäre unprofessionell. Dass sie die Geschäftsführung von dem früheren Ortsamtsleiter Heck mit seiner Firma Tandem („Beteiligungsgesellschaft für ökologische Projekte“) weg- und selbst übernahm, gibt einen Hinweis. Offenbar sind „ökologische Beteiligungsgesellschaften“ eine Nummer zu weich, wenn Baukonzerne mit harten Bandagen Nachforderungen durchsetzen wollen.
Bei der Elbphilharmonie hat Hamburg mit enormen Preissteigerungen zu tun, bei der JadeWeserPort-Planung steigen die Preise deutlich über die Summe hinaus, um die es bei der Ausschreibung ging. Auch bei dem vergleichsweise kleinen Weserkraftwerks-Projekt könnte es schnell um Millionen gehen.
Bei einer öffentlichen Finanzierung müsste man öffentlich über den Streit mit dem Bau-Konsortium reden. Das entspricht nicht den Sitten der Branche, leider. Erhellend wäre es auf jeden Fall für jene,die die Zeche über den Strompreis am Ende so oder so zahlen müssen.