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Archiv-Artikel

KOMMENTAR VON KLAUS WOLSCHNER ZUR CO[2]-PILOTANLAGE Algen für das Klima

Mikroben fressen wie Zimmerpflanzen das lästige CO[2]und produzieren sauberen Sauerstoff – das ist eine schöne Idee. Der Umweltsenator hat eine Pilotanlage bei der Blumenthaler Müllverbrennungsanlage Brewa eingeweiht. Bravo Brewa!

Die Stadt musste mit 250.000 Euro die Hälfte der Investition finanzieren, das macht stutzig. Offenbar ist die Sache nicht wirklich rentabel, CO[2]-Luftverschmutzung ist noch viel billiger.

Warum findet der Testlauf bei der kleinen Brewa in Blumenthal statt, das könnte man fragen. Soll den Umweltfreunden, die die Stilllegung dieses Betriebes fordern, der grüne Schnabel gestopft werden?

Für ihre 10.000 Tonnen CO[2]im Jahr braucht die Brewa eine Anlage von 500 Quadratmetern Größe. Allein die große Müllverbrennungsanlage hinter dem Technologiepark, das „Müll-Heizkraftwerk“ (MHKW) der SWB, pustet 158.000 Tonnen CO[2]in die Luft und benötigte fast acht Quadratkilometer Algen für eine CO[2]-Reinigung durch Algen.

Die eigentliche CO[2]-Schleuder Bremens sind aber die Stahlwerke. Letztere sind sehr scheu, ihren CO[2]-Ausstoß anzugeben, es dürften rund fünf Millionen Tonnen sein. Dafür ist Bremen zu klein – die Stahlwerke werden daher bei den schönen CO[2]-Programmen des Umweltsenators ausgeklammert.