KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER DIE NEUE STUNDENTAFEL : Der flotte Herr Rabe
Hamburgs neuer Schulsenator erscheint stets ungewöhnlich wohlgelaunt. In flottem Tempo hat er in seiner noch jungen Amtszeit von der kostenlosen Nachhilfe bis zum Sozialpädagogen-Programm für die Inklusion schon eine Reihe von Problemen weg gemanagt.
Aber nun löst er einen Konflikt und schafft zugleich einen neuen: Er billigt den Fächern Musik und Kunst wieder mehr Stunden zu – und schränkt zugleich den Gestaltungsraum der Schulen drastisch ein. Mehr als nötig wäre. Die Frage, wie wertvoll der für die Pädagogik der Schulen ist, wurde in der Stadt nicht diskutiert. Es gibt Argumente dagegen, aber auch viele dafür.
Hier nun einfach Fakten zu schaffen, ohne die Bedenken der Fachkammern zu berücksichtigen, zeugt von einem neuen Stil. Tritt der einstige Primarschulfeind nun in Siegerpose auf, um das Erbe der früheren grünen Schulsenatorin Christa Goetsch und alle Spuren einer neuen Lernkultur zu begraben? Werden als nächstes benotete Diktate verordnet? Und warum lässt sich Rabe bei der hoch umstrittenen Überarbeitung der Schulformempfehlung so viel Zeit?
Mit einer absoluten Mehrheit im Rücken kann man es sich leisten, nach Gutdünken zu handeln. Wer aber weiter gut gelaunt durch die Legislatur kommen will, sollte die Menschen besser einbinden.