KOMMENTAR: KAI VON APPEN ÜBER DAS KONTAKTVERBOT : Erstaunliches Schweigen
Dass die SPD-Opposition in den letzten Jahren gern die Konservativen rechts überholt hat, um Wählerstimmen zu gewinnen, ist nichts Neues. Aber dass die Sozialdemokraten nun auch in der Regierung diesen Kurs fahren, vermag schon zu schockieren.
Da gibt es den SPD-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber, der Zäune um Obdachlose ziehen und einen Bauwagenplatz durch eine Kavallerie beseitigt sehen wollte. Weitere obskure Schreiber-Pläne: die Sheriffs der Deutschen Bahn auf Alkoholiker anzusetzen.
Und nun ein neuer SPD-Plan: Kopfgeldjagd auf diejenigen, die per Mund zu Mund-Vertrag auf der Straße sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen. Prostitution gibt es im gesamten Stadtgebiet. Ob in Rahlstedt, Hamm, Eimsbüttel oder Bergedorf. Mal auf der Straße, mal im Edelbordell oder der Privatwohnung der Hausfrau. Wenn der SPD-Senat jetzt dazu übergeht, denjenigen in St. Georg, die vor 20 Jahren Immobilien im damaligen Schmuddel-Viertel gekauft haben, die alten Rendite-Hoffnungen auf Kosten der Sexarbeiterinnen zu erfüllen, ist das fatal. Bahnhofs-Viertel sind von jeher Hort von sexuellen Dienstleistungen und ein Gebiet für Frauen, die diese anbieten. Eine wichtige Seite ist jedoch ruhig. Es fragt sich, wo der feministische Aufschrei der SPD-Frauen bleibt.