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Archiv-Artikel

KNUT IST SCHON EIN JAHR TOT Dicke Eisbärentränen

Für die wahren Knut-Fans ist und bleibt der berühmteste Eisbär der Welt unsterblich. Am Sonntag – fast ein Jahr nach dem Tod des Publikumslieblings im Zoologischen Garten Berlin – war wieder einmal Zeit für große Gefühle. Stille Umarmungen, Wangenküsse und Tränen am Bärenfelsen, von dem Knut vor einem Jahr ins Wasser stürzte und ertrank: „In unseren Gedanken und Herzen wird er immer weiterleben“, sagt eine Tierfreundin aus Wuppertal.

Wie schon zum symbolischen fünften Geburtstag Anfang Dezember kamen mehrere hundert Menschen. Am Souvenirstand gehen die Hochglanzbilder des kleinen Knut, die gerade frisch herausgekommene Gedenkmünze und sogar die Vollmilch- und Zartbitterschokolade mit dem Knut-Motiv auf der Packung glänzend weg. Zeitweise sah es vor dem Wochenende so aus, als wollte Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz den Verkaufsstand verhindern. Dem als knorrig bekannten Zoochef war der Medienhype um Knut nie ganz geheuer. Später hieß es: Alles nur ein Missverständnis, auch alle Drehgenehmigungen wurden erteilt.

Die Geschäftigkeit am Bärenfelsen stößt aber auch bei Knut-Fans auf Ablehnung. „Selbst im Tod verdienen sie noch an ihm“, empört sich ein Mann, seinen Namen will er nicht nennen. „Sonst bekomme ich noch Zooverbot.“ (dpa)