: Justizpoker
Selten zuvor war es so einfach, kriminell zu werden: In eins von mittlerweile hunderten Internet-Casinos gesurft, die Software heruntergeladen, installiert und das erste digitale Blatt aufgenommen – schon hat man verstoßen gegen den Strafgesetzbuchparagrafen 285, der für die Teilnahme an Glücksspielen bis zu sechs Monate Haft androht, wenn diese keine amtliche Erlaubnis besitzen. Die Server der Online-Casinos sitzen in Costa Rica, in Gibraltar, den USA und dürfen von dort aus legal und lizensiert Pokerspiele veranstalten. Aber wer darf mitspielen? Deutsche, für die eigentlich Paragraf 285 gilt? Bis Licht gebracht ist in diese rechtliche Grauzone, droht Strafverfolgung – zumindest theoretisch. Aber: Selten zuvor war es auch so einfach, kriminell zu werden und ungeschoren davonzukommen, denn praktisch findet keine Strafverfolgung durch die Behörden statt. TO