: Julia träumt …
… und das Hexenkessel Hoftheater findet sich im Wunderland wieder
Vielleicht erinnern sich noch einige, wie alles anfing. Mit einem besetzten Haus in Prenzlauer Berg, mit einem Innenhof und großen Feuern, um die man herumsaß und Bier für eine Mark trank und in den Sternenhimmel schaute. Und dann trat das Hoftheater auf, man wusste gar nicht genau, ob das geplant war oder Zufall. Wilde Gestalten, die herumtanzten, und allen gefiel es, aber man war ja sowieso bekifft. Jetzt, zehn Jahre später, arbeitet das Hexenkessel Hoftheater fast professionell, alles ist top organisiert, mit Tribüne und Ordnungskräften und allem Drum und Dran im Monbijoupark. Möglicherweise aber ist doch noch etwas vom alten Pioniergeist geblieben, jedenfalls klingt die Idee zu „Juliet in Wonderland“ danach. Das Stück ist inszeniert als ein einziger großer Traum, geträumt von Shakespeares Julia, während sie scheintot darniederliegt. Und weil im Traum alles möglich ist, wird ein Maskenball zur Transgender-Show, Romeo auf dem Balkon vervielfältigt sich, die Hochzeit wird zum Gruselfilm. Dazu wird Viedeomaterial von alten Hoftheater-Inszenierungen eingespielt. Wir gratulieren.