: Jugoslawien will Truppen ins Kosovo schicken
Der jugoslawische UN-Botschafter hat die Kosovo-Friedenstruppe KFOR aufgefordert, zum Schutz der im Kosovo verbliebenen Serben die Unterstützung der jugoslawischen Armee anzufordern. UN-Botschafter Jovanovic erklärte, der Schritt sei nötig, wenn die KFOR Verbrechen gegen Serben, Roma und projugoslawische Albaner nicht verhindern könne. AP
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Die Regierung in Belgrad hat ein Buch über die „Nato-Verbrechen in Jugoslawien“ veröffentlicht. Das Buch illustriert laut dem jugoslawischen UN-Botschafters das Leiden der Bevölkerung und die Zerstörung Serbiens durch die „Kriegsverbrechen der Nato“. dpa
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Mehr als tausend Kosovo-Albaner haben am Donnerstag in der Stadt Kosovska Kamenica friedlich gegen die russischen Soldaten der KFOR-Friedenstruppe protestiert. AFP
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Die Kosten für den Wiederaufbau im Kosovo sind offenbar erheblich niedriger als die bisher in Schätzungen genannten 20 bis 40 Milliarden Mark. Dies sagte der CDU-Haushaltsexperte Dietrich Austermann der Tageszeitung Die Welt. Von der internationalen Staatengemeinschaft seien bis zum Jahresende 1,068 Milliarden Mark für das Kosovo aufzubringen. Bis zum Jahre 2002 werde mit insgesamt 4,9 Milliarden Mark gerechnet. dpa
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Die demokratische Opposition in Serbien will ihre Protestaktionen fortsetzen. „Im Herbst wird ganz Serbien aufstehen, und wir werden an unserer Forderung nach dem Rücktritt festhalten“, sagte der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei, Vuk Obradovic, am Donnerstag vor 3.000 Anhängern in Vršac. dpa
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Der 1992 im Untergrund gewählte „Präsident“ der Kosovo-Albaner, Ibrahim Rugova, will Mitglied des von der UNO eingesetzten Übergangsrats werden. Wenn seine Partei, die Demokratische Liga des Kosovo (LDK), nicht mehr Sitze als bisher im Übergangsrat erhalte, werde er persönlich dort Platz nehmen, sagte der Politiker in einem Interview. AFP
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Der italienische Außenminister Lamberto Dini hat die kosovo-albanische UÇK-Miliz in scharfer Form vor weiteren Übergriffen auf Serben im Kosovo gewarnt. „Die internationale Gemeinschaft könnte veranlasst werden, die Hilfeleistungen zum Wiederaufbau im Kosovo zu überdenken“, mahnte Dini nach einem Bericht der italienischen Zeitung La Repubblica. dpa
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